Berlin. Der Ausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder wird den wachsenden Bedarf voraussichtlich nicht decken können. Bis zum Schuljahr 2029/2030 fehlen in Deutschland noch 700.000 Plätze.
Das geht aus einem bisher unveröffentlichten Kurzbericht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hervor, über die der "Spiegel" berichtet. Der Rechtsanspruch auf eine Nachmittagsbetreuung in der Grundschule gilt für alle Kinder, die ab Sommer 2026 eingeschult werden. Der Ökonom Wido Geis-Thöne nahm für seine Berechnungen an, dass 73 Prozent der Eltern eine Betreuung ihrer Kinder am Nachmittag wünschen. Diesen Bedarf hatte das Bundesfamilienministerium für das Jahr 2022 ermittelt.
Allerdings, schreibt der Forscher, sei die Lage in den Bundesländern sehr unterschiedlich. Während in Hamburg 99 Prozent der Eltern ihre Kinder in eine Ganztagsbetreuung schicken möchten, liege der Anteil im angrenzenden Schleswig-Holstein nur bei 57 Prozent. Ursache dafür, glaubt Geis-Thöne, seien die regional unterschiedlichen Qualität der Angebote - und die Kosten. Hamburg erhebt für seine Ganztagsplätze bislang keine Gebühren.
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