Köln. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht davon aus, dass die Haushalte in Deutschland bei den Energiekosten mit wenig Aufwand viel Geld sparen könnten. Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt könne bis zu 1.000 Euro im Jahr einsparen, heißt es in einer Studie des Instituts, über die die "Rheinische Post" berichtet.
Die Einsparungen seien demnach durch einfache und weitgehend kostenlose verhaltensökonomische Maßnahmen und Anreize möglich. Der Untersuchung zufolge erweisen sich die staatlichen Aufrufe zum Energiesparen als weniger wirksam als Maßnahmen, die die Spielfreude, die Eigenverantwortung und die Zufriedenheit der Menschen ansprechen. "Bei einer geschickten Kombination der sogenannten `Anstupser` (Nudges) sind kurzfristig bis zu 1.000 Euro jährlich möglich - ohne schmerzhafte Einbußen an Komfort und je nachdem sogar mit zusätzlichem Spaß", heißt es in der Studie. Verbote und wiederholte moralische Appelle könnten bei vielen Bürgern das Gegenteil dessen auslösen, was die Politik erreichen wolle: Statt Energie einzusparen, würden sie auf das Gefühl der Freiheitseinschränkung reagieren und im Gegenteil wieder mehr heizen, größere Autos kaufen und schneller fahren. Würde die Politik dagegen mehr Anreize setzen, die eigene Erfolge beim Energiesparen sofort sichtbarer machten, ließen sich mehr Spareffekte erzielen, so das IW. So würden etwa intelligente Thermostate und Energiezähler, die mit Displays oder Smartphone-Anwendungen verbunden sind, den Verbrauchern ein Echtzeit-Feedback ihres Verbrauchs geben. Dadurch werde der Verbraucher ein stärkeres Bewusstsein der eigenen Verhaltensweisen bekommen und für dessen Auswirkungen sensibilisiert. Hohe Spareffekte ließen sich auch durch Wettbewerbe mit anderen Haushalten - sogenannten Gamification-Wettbewerben - und regelmäßigen Vergleichsinformationen über den Verbrauch der anderen Haushalte in der Nachbarschaft erzielen.
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