Berlin. Die Lage des sozialen Wohnungsbaus bleibt in den kommenden Jahren angespannt. Bis 2035 fallen jährlich rund 40.000 Sozialwohnungen aus dem Bestand, wie eine Kurzstudie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, über die der "Spiegel" berichtet.
Allein um das aktuelle Niveau von zuletzt schätzungsweise 1,07 Millionen Sozialwohnungen in Deutschland zu halten, müssten bis dahin 519.000 neue entstehen. "Es ist einfach keine gute Zeit zum Bauen", sagt Philipp Deschermeier, der am IW zu Wohnungspolitik und Immobilienökonomik forscht. "In Kombination mit gestiegenen Lebenshaltungskosten ist der Druck besonders hoch." Die Bundesregierung hat sich den Bau von jährlich 100.000 Sozialwohnungen in Deutschland zum Ziel gesetzt, 2022 entstand laut Schätzung bundesweit nur ein Viertel davon.
Wie groß der Bedarf an sozialen Wohnungen ist, lässt sich laut Deschermeier allerdings nicht sagen, beim Regierungsziel handle es sich um eine normativ festgelegte Größe. "Die Wohnungen, die in Nordrhein-Westfalen fehlen, sind andernorts womöglich zu viel", sagt er. Gegen die Notlage vor Ort schlägt Deschermeier als Alternative eine Erhöhung des Wohngeldes vor.
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