Mannheim. Jährlich könnten einer Großstadt Tausende Arbeitskräfte fehlen, wenn die betroffene Region einen Ruf als rechtsextreme Hochburg hat. Das zeigt eine aktuelle Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim, über die der "Tagesspiegel" berichtet.
"Städte und Regionen, in denen rechtspopulistische Parteien und Bewegungen breite Unterstützung erfahren, haben einen Nachteil bei der Anwerbung von in- und ausländischen Fachkräften", sagte der ZEW-Ökonom Tommy Krieger der Zeitung.
Er verwendete die Stadt Dresden als Beispiel, in der es ab 2014 Demonstrationen der Pegida-Organisation gab. Während im ersten Jahr nach Beginn der Proteste etwa 500 Personen weniger nach Dresden zogen, wuchs die Zahl in den Folgejahren auf 750 (2016) beziehungsweise 1.000 Personen (2017) an. "Die Menschen meiden diese Regionen aus Sicherheitsbedenken und dem Wunsch, in einem Umfeld zu leben, in dem Menschen mit ähnlichen Ansichten und Interessen leben", sagte der Ökonom. Besonders junge Deutsche unter 30 Jahren und ausländische Studenten mieden die Stadt.
Der Wissenschaftler hat die Auswirkungen von erstarkendem Rechtsextremismus auf Standortentscheidungen von Personen und Unternehmen untersucht.
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