Berlin. Die "Wachstumsinitiative" der Bundesregierung könnte Deutschlands Wirtschaft offenbar deutlich stärker ankurbeln als bislang angenommen. So könnten die 49 Maßnahmen das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2025 um 0,4 Prozentpunkte erhöhen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), über die das "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) berichtet.
"Die Wachstumsinitiative kann spürbare Wirkung entfalten - auch kurzfristig", sagte VFA-Chefökonom Claus Michelsen. Vor allem aber berge das Paket das Potenzial, die Wachstumsperspektiven dauerhaft zu stärken. Den Berechnungen zufolge kann die Wachstumsinitiative in späteren Jahren das Wachstum noch stärker erhöhen, 2028 um bis zu 0,9 Prozentpunkte.
Die Ampelkoalition hatte sich im Juli dieses Jahres im Grundsatz auf die Initiative geeinigt und damit auf die anhaltende Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft reagiert. Der VFA-Studie zufolge geht gut die Hälfte des möglichen Zusatzwachstums auf die Maßnahmen für mehr Beschäftigung zurück. Enthalten sind etwa finanzielle Anreize für Senioren, länger zu arbeiten, oder die steuerliche Begünstigung von Überstunden.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) fordert angesichts dessen ein schnelles Inkrafttreten der Maßnahmen aus der Wachstumsinitiative. "Wichtig ist, dass Bund und Länder sie beherzt, flott und vollständig umsetzen", sagte Habeck dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). Sie stimuliere das Wachstum im nächsten Jahr und sei wichtig für eine Trendumkehr.
Einige der Maßnahmen erfordern noch die Zustimmung der Länder. Habeck appellierte in deren Richtung: "Hier ist entscheidend, dass die Länder voll mitziehen - im Interesse der Wirtschaft."
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