Berlin. Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll könnte nach Ansicht des Präsidenten des Bundesamts für die Sicherheit nuklearer Entsorgung (BASE), Wolfram König, sogar noch länger dauern, als zuletzt befürchtet. "Die Fachleute meiner Behörde haben den Zeitplan der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) analysiert und mussten leider feststellen, dass die Annahmen darin noch nicht belastbar sind", sagte König den Partnerzeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft" (Freitagsausgaben).
Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass der angepeilte Termin, bis 2031 einen Endlagerstandort festzulegen, nicht zu halten sei. Die BGE rechnet stattdessen im besten Fall mit dem Jahr 2046, ein anderes Szenario sieht gar einen Zeitkorridor bis 2068 vor. In diesen Plänen jedoch "fehlen wesentliche Schritte, die das Endlagergesetz vorgibt, zum Beispiel bei der Beteiligung und beim Gesetzgebungsverfahren", so König. Dem Bundesamts-Chef zufolge müsse die Endlagersuche auch aus finanziellen Gründen dringend gestrafft werden.
Es bestehe "die Gefahr, dass der Atomfonds nicht ausreicht, in den die Kraftwerksbetreiber als Abfallverursacher 24 Milliarden Euro eingezahlt haben", so der BASE-Präsident. Das Geld würde für die Zwischenlager- und Verfahrenskosten aufgebraucht, sodass am Ende der Steuerzahler für die Endlagerung aufkommen müsste.
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