Sven Regener bekommt Paul-Lincke-Ring 2024

Wann die Preisverleihung stattfindet und ob der Künstler vor Ort spielt und singt, wird derzeit noch geklärt.

Sven Regener ist der Paul-Lincke-Ring Preisträger 2024.
Sven Regener ist der Paul-Lincke-Ring Preisträger 2024. | Foto: Charlotte Goltermann

Goslar. Sven Regener erhält den Paul-Lincke-Ring 2024. Das gab Goslars Oberbürgermeisterin Schwerdtner am heutigen Freitag während des Neujahrsempfangs in Hahnenklee bekannt. Das geht aus einer Pressemitteilung der Stadt Goslar hervor.


„Ich bin nicht Musiker geworden, um ein seelisches Defizit zu kompensieren“, so der künftige Paul-Lincke-Ring-Preisträger 2024 der Stadt Goslar, Sven Regener, in einem Interview aus dem Jahr 2023 im Magazin der Süddeutschen Zeitung. Dennoch steht Regener, auch als Leadsänger der Band Element of Crime, eher für melancholisch-chansoneske Pop- und Rockmusik.

Verleihungs-Termin steht noch nicht fest


Wann die Preisverleihung stattfindet und ob der Künstler vor Ort spielt und singt, wird derzeit noch geklärt. „Über die Entscheidung der Jury für Sven Regener freue ich mich sehr“, sagte Schwerdtner. „Sven Regener ist als Musiker, Texter und Schriftsteller vielseitig aufgestellt. Seine Texte sind geprägt von persönlichen Leidenschaften und er zeichnet mit einfachen Begriffen eine Seelenlandschaft.“

"Sven Regener ist die poetische Fachkraft für ironisch-lakonische Zärtlichkeit. Seine Lieder vereinen zeitlose Wahrheiten über das Menschsein mit warmen Herzensmelodien nach alter Väter Sitte. Präzise kleidet er – als Liedermacher bei Element of Crime wie als Autor der „Herr Lehmann“-Buchreihe – Liebesleid und Launen sowie die Wirrnisse des Lebens in prägnante Sätze und Geschichten, die Bestand haben. Wo die Neurosen blühen, ist Sven Regener – einem eigenen Bonmot folgend – Landschaftsgärtner. Souverän verknüpft er musikalisch wie literarisch Schnodderigkeit und Schönheit, Tristesse und Trompete, Sechs-Achtel-Takt-Melancholie und ausgelassenen Übermut – als genauer Beobachter, Träumer und Tröster," begründet die Paul-Lincke-Ring-Jury die Entscheidung für Sven Regener.

Berühmte Preisträger


Der nach dem Komponisten Paul Lincke („Berliner Luft“) benannte Ring wird seit 1955 mittlerweile im jährlichen Rhythmus zu seinem Gedächtnis verliehen. Der in Berlin geborene und lebende Lincke hat 1946 auf dem Friedhof in Hahnenklee seine letzte Ruhestätte gefunden. Seitdem wird das Andenken an den Komponisten, der als Schöpfer der Berliner Operette gilt, durch diese Auszeichnung wachgehalten. Der Paul-Lincke-Ring geht an Künstler, die sich um die deutsche Unterhaltungsmusik und neue musikalische Bühnenwerke in besonderem Maße verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern gehören unter anderem Udo Jürgens (1981), Peter Maffay (1995), Udo Lindenberg (2003), Max Raabe (2005), „Die Fantastischen Vier“ (2009), Silbermond (2013), Clueso (2015), Wolfgang Niedecken (2017), und Ina Müller (2018). Weitere Preisträger waren Bosse, Roland Kaiser, Max Mutzke und Johannes Oerding. Preisträgerin 2023 ist Annett Louisan.

Über die Zuerkennung entscheidet eine Jury aus zwölf Mitgliedern. Weitere Infos zum Paul-Lincke-Ring unter http://www.paul-
lincke.goslar.de/.

Sven Regner


Sven Regener wurde 1961 in Bremen geboren. Nach dem Abitur wurde er 1980 erstzur Bundeswehr eingezogen, um nach einem halben Jahr doch noch als Kriegsdienstverweigerer anerkannt zu werden. Sein in Hamburg aufgenommenes und in Berlin fortgeführtes Studium der Musikwissenschaft schloss er nicht ab. Dennoch ist er als Musiker seit den frühen 80er-Jahren etabliert. Gerade die Rockmusik hat es Regener angetan.

1982 hat er seine erste Langspielplatte mit der Band Zatopek aufgenommen. 1984 stieß er zu der Band Neue Liebe, einer weiteren Post-Punk-Band. Element of Crime gründete er 1985 gemeinsam mit Jakob Ilja. In der Berliner Band spielt er Gitarre und Trompete und singt die überwiegend von ihm geschriebenen Liedtexte. Die Band hat seither 18 sehr erfolgreiche Alben veröffentlicht, zuletzt „Morgens um Vier“ (2023). Gemeinsam mit zwei Bandkollegen – dem Schlagzeuger Richard Pappik und dem Pianisten Ekki Busch – veröffentlichte er unter dem Titel „Ask Me Now“ vor bald drei Jahren ein erstes rein instrumentales Jazz-Album, dem im Jahr darauf mit „Things to Come“ gleich ein zweites Album folgte. Regener hat sich auch einen Namen als Schriftsteller und Drehbuchautor gemacht und verleiht seinen geschaffenen Protagonisten auf Hörbüchern seine Stimme. Seine Romane Herr Lehmann (2001), Neue Vahr Süd (2004), Der kleine Bruder (2008), Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt (2013), Wiener Straße (2017) und Glitterschnitter (2021) waren allesamt Bestseller. Sie wurden verfilmt und in viele Sprachen übersetzt.


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