Berlin. Der Vertreter Taiwans in Deutschland, Shieh Jhy-Wey, hat die Bundesregierung dazu aufgerufen, zu China auf Distanz zu gehen. "Deutschland muss seine wirtschaftliche Abhängigkeit von China reduzieren. Dadurch wird Deutschland weniger erpressbar und ist dann eher in der Lage, seine Warnungen in geeinter Absprache mit anderen Alliierten glaubhaft zu formulieren", sagte Shieh am Samstag RTL/ntv.
Lob sprach Shieh für Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unter anderem dafür aus, dass Deutschland es nach seinen Worten nicht akzeptieren werde, sollte China die Taiwan-Frage gewaltsam lösen wollen: "Das haben Frau Merkel und Herr Schröder nicht so deutlich gesagt. Insofern ist das schon ein Zeichen und ganz offensichtlich ist man sich der Lage bewusster geworden." Gefragt danach, wie Xi Jinping bei einem möglichen Angriff auf Taiwan vorgehen würde, sagte Shieh: "Xi Jinping weiß, dass er einen echten Blitzkrieg führen müsste, der nicht zu einem Krieg ohne Blitz werden darf. Er hat die Fehler Putins gesehen. Xi müsste sehr grausam vorgehen und das kann er. China würde Taiwan dann richtig bombardieren."
Neben wirtschaftlichen Sanktionen gegen China, müsse Taiwan dann auch mit Waffen versorgt werden: "Taiwan muss jedenfalls in die Lage versetzt werden, sich zu verteidigen", sagte Shieh.
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