Wenn man Tajarin all‘ Uovo und Trüffel Velluta im Haus hat, kann draußen die Welt untergehen. Diese Kombi tröstet über fast alles hinweg.

Wenn nichts geht, geht Pasta. Kaum zu glauben, dass wir hierzulande einmal, wenigstens weitgehend, ohne das himmlische Lebensmittel auskommen mussten. Die italienischen Gastarbeiter haben uns nicht nur Knoblauch und Pizza, sondern eben auch Pasta gebracht. Mit einem lesenswerten Buch bedankte sich Carola Rönneburg vor Jahren für die kulinarische Großtat. Es heißt »Grazie mille – Wie die Italiener unser Leben verschönert haben«. In den letzten Jahrzehnten hat mediterrane Lebenskultur in den hiesigen Breiten Einzug gehalten. Allerdings gibt es längst schon so manche »Italiener«, also Restaurants, auf die deutsche Kochtraditionen abgefärbt haben. So kann die originale »Spaghetti alla carbonara« absolut auf Sahne verzichten. Der eine oder andere Gaumen hierzulande jedoch offenbar nicht. Aber das ist ebenso ein Ergebnis wechselseitiger kultureller Beeinflussung.

Selbst gemacht geht kaum besser
Bei diesem Gericht – Tajarin all‘ Uovo mit Trüffel Velluta – sollte man bereits den Klang der Worte genießen. Dafür kann man sich Zeit lassen. Den ein Teil des Reizes von Nudeln besteht überdies darin, dass man sie nicht unbedingt von Hand zubereiten muss. Natürlich gilt auch hier die Faustformel. Selbst gemacht schmeckt besser. Jedenfalls, wenn die Zutaten stimmen. Aber die Eiernudeln aus dem Piemont, die wir von Harald L. Bremer haben, sind man kaum zu toppen. Tajarin ist piemontesisch und kommt von Tagliarini, erklärt Brigitta Jünke-Bremer – die Feingeschnittenen. Die Nudeln sind hauchdünn und werden nur aus Eiern und Hartweizengries hergestellt.
Trüffel zum Verlieben
Die Trüffelceme, ebenfalls von Bremer, macht dieses kleine Essen zu einem Gedicht. Oft wird in ähnlichen Cremes künstliches Trüffelaroma verwendet. Das kostet nicht so viel. Schmeckt aber auch weniger gut. Wenn man die Trüffel Velluta über die heißen Nudeln verteilt, entfaltet sich bereits ein feines Aroma, das gleich für mehrere Regentage und alle anderen möglichen Unbilden entschädigt. Wer solche Zutaten im Haus hat, vermag einen echten Seelentröster schnell zu zaubern. Vielleicht noch eine Tomate oder eine frische Paprika als Rohkost dazu, ein Gläschen Weiswein und das kulinarische Rendezvous ist perfekt. »Grazie mille«, kann man da nur wiederholen.
Hier kann man die Nudel und die Trüffelcreme von Harald L. Bremer direkt bestellen.