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Tarifrunde gescheitert - 1.500 Stahlarbeiter legten die Arbeit nieder

Das Angebot der Arbeitgeberseite sei nicht ausreichend, so die IG Metall. Nach der gescheiterten Tarifrunde am gestrigen Dienstag nahmen insgesamt 2.300 Beschäftigte in der Eisen- und Stahlindustrie in Nord- und Westdeutschland an den Streiks teil.

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Etwa 1.500 Beschäftigte der Eisen- und Stahlindustrie legten in Salzgitter am heutigen Mittwoch die Arbeit nieder. | Foto: Jan Fischer / Video: Jan Fischer

Salzgitter. Beschäftigte der Salzgitter AG und weiterer Unternehmen in und außerhalb der Region haben nach einem Aufruf der IG Metall ihren Unmut über das aus ihrer Sicht bislang unzureichende Angebot der Arbeitgeberseite sprichwörtlich auf die Straße getragen. Mit einem Autokorso machten 1.500 Beschäftigte auf ihre Forderungen aufmerksam. Anlass war die laut IG Metall "ergebnislose" zweite Tarifverhandlung in der Eisen- und Stahlindustrie am gestrigen Dienstag. Bundesweit nahmen rund 15.000 Beschäftigte an den Streiks teil.


Matthias Wilhelm, erster Bevollmächtigter der IG Metall Salzgitter/Peine fasst zusammen: "Wir wollen mehr Einkommen, sichere Beschäftigung und eine vernünftige Zukunftsperspektive." Insbesondere die "jungen Leute" bräuchten nach ihrer Ausbildung eine verlässliche Übernahme. Hassan Chakir, Vorsitzender der Salzgitter Flachstahl GmbH ergänzt: "Wir wollen deutlich machen, dass das Angebot der Arbeitgeber nicht reicht, dass die nochmal was drauflegen müssen."

Arbeitnehmer und Arbeitgeber liegen weit auseinander


Zusätzlich zur Salzgitter AG und der Salzgitter Flachstahl GmbH waren zehn weitere regionale und überregionale Betriebe am heutigen Mittwoch zum Warnstreik aufgerufen. Für die 70.000 Beschäftigten in der norddeutschen Eisen- und Stahlbranche fordert die IG Metall ein Volumen von vier Prozent. Die Gewerkschaft fordert darüber hinaus die Verlängerung des Tarifvertrags zur Beschäftigungssicherung sowie des Tarifvertrags zur Altersteilzeit. Außerdem soll auch die Übernahme der Auszubildenden gesichert werden – und auch die Dual Studierenden sollen endlich in die Tarifverträge einbezogen werden. Die Arbeitgeberseite hatte eine Coronaprämie von 350 Euro zum 30. Juni angeboten. Eine weitere Einmalzahlung von 350 Euro sollte es zum 1. Februar 2022 geben. Darüber hinaus wurde angeboten, die Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung, zur Altersteilzeit und zu Werkverträgen zu verlängern und der Gesprächsverpflichtung zu den Dual Studierenden nachzukommen.

"Das hier heute ist der freundliche Auftakt"


"Der Versuch der Stahlarbeitgeber die eigenen Mitarbeiter mit einer Einmalzahlung abzuspeisen, sei keine Lösung für einen fairen Tarifvertrag", schlussfolgert die IG Metall. Matthias Wilhelm wird deutlich: "Das hier heute ist der freundliche Auftakt. Wenn die Unternehmen das haben wollen, können wir die Werke auch gänzlich stilllegen. Die Stahlindustrie sind auf dem Weg der Erholung, die wollen Geld verdienen, und wenn sie Geld verdienen wollen, dann sollen sie jetzt ein vernünftiges Angebot machen."


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