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Terror-Alarm bei Rock am Ring - Besucher aus der Region vor Ort

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Die Besucher sollen das Gelände verlassen. Foto/Video: Jamie Lodge

Nürburgring. Das Musikfestival Rock am Ring wurde aufgrund einer Terrorwarnung unterbrochen. Die Festivalbesucher strömen derzeit vom Platz. Auch viele Besucher aus der Region sind vor Ort. Wie die Berliner Zeitung berichtet, soll die unklare Identität eines Helfers der Auslöser sein.


Der Wolfenbütteler Jamie Lodge berichtet, dass es eine Durchsage von der Bühne gegeben habe. Alle Besucher sollen das Festival-Gelände aufgrund einer terroristischen Gefährdungslage verlassen. Mehr Informationen haben die Besucher auch nicht erhalten. Videoaufnahmen zeigen eine entspannte und geordnete Stimmung auf dem Gelände. Die Anweisung zur Räumung sei von der Polizei an den Veranstalter ergangen. Über dem Gelände kreist ein Hubschrauber.

Der 19-jährige Braunschweiger Nico Sander ist mit drei weiteren Freunden aus Braunschweig und Gifhorn vor Ort. Er spricht von einer bei ihm persönlich angsteinflößenden Stimmung. "Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal in eine solche Lage komme. Noch ist nichts passiert und ich hoffe das bleibt auch so!", erklärt er gegenüber regionalHeute.de.

Am Telefon sprachen wir mit der 28-jährigen Sandra aus Salzgitter. Sie spricht zwar von einer gewissen Verunsicherung, glaubt aber nicht an eine wirkliche Gefährdungslage. "Ich war damals beim Braunschweiger Karneval dabei, als dieser wegen Terrorverdachts abgesagt wurde. Ich lasse mir den Spaß nicht noch einmal verderben", sagt sie.

Veranstalter äußert sich


Der Veranstalter veröffentlichte über die Sozialen Medien eine Erklärung. Demnach hat die Polizei aufgrund einer terroristischen Gefährdungslage angewiesen, das Festival vorläufig zu unterbrechen, um auch im Veranstaltungsraum Ermittlungen zu ermöglichen. Man hoffe, dass das Festival morgen fortgesetzt werden könne.

Wutrede des Veranstalters: "Warum sind wir die Prügelknaben?"


Veranstalter Marek Lieberberg zeigt sich offenbar erbost über die Entscheidung der Polizei.


Unklare Identität eines Helfers


Wie die Berliner Zeitung berichtet, sei im Umfeld der Helfer eine Person aufgefallen, deren Identität nicht klar festzustellen gewesen sei.

"Die pure Lust am Leben"


Die Festival-Besucher antworten auf ihre Art auf die offenbare Bedrohungslage. Sie singen den Geier Sturzflug Hit "Pure Lust am Leben".


Info-Telefon eingerichtet


Die Polizei hat eine Bürger-Informationshotline eingerichtet. Die Nummer lautet: 0800 - 65 65 65 1. Am späten Abend soll es eine Pressekonferenz geben. Rund 90.000 Besucher wurden zum Festival erwartet. Gegen 22.30 Uhr sollte die Band Rammstein auftreten.

https://www.youtube.com/watch?v=3PL-_j0hrAQ



https://twitter.com/rockamring/status/870717435959062528

Aktualisiert: 03.06. 10:50 Uhr


Die Feier kann weitergehen!

Erlösende Nachricht für alle Fans und Freunde: Nachdem die Polizei die Durchsuchung des Geländes abgeschlossen und nichts gefunden hat, geht das Programm heute weiter. Das hat der Veranstalter auf seiner Facebook-Seite mitgeteilt.


Aktualisiert: 11:09 Uhr


Pressekonferenz des Innenministers Roger Lewentz (SPD) Rheinland-Pfalz und der Polizei:

Wie die Polizei mitteilt, waren Hinweise von Informanten eingegangen. Mindestens eine dieser Quellen stammt aus einem Bereich, der auf die Observation von sogenannten „Terrorgefährdern” spezialisiert ist. Demnach gab es Infos über zwei Backstage-Mitarbeiter, die nicht registriert waren. Hier gab es Abweichungen bei Namen in der Backstage-Liste und den ausgegebenen Ausweisen.Die Polizei hat die Mitarbeiter überprüft. In diesem Zusammenhang wurden nachts auch mehrere Wohnungen durchsucht. Insgesamt wurden drei Personen vorübergehen festgenommen.

Fans haben sich vorbildlich verhalten


Nachdem Spezialkräfte das Hauptgelände und die Bühne abgesucht und nichts gefunden hatten, konnte das Festival am Vormittag weitergehen. Innenminister, Einsatzkräfte und Veranstalter Marek Lieberberg lobten das umsichtige Verhalten der rund 86.000 Fans, die geordnet, sicher und mit viel Verständnis auf den Abbruch und die Räumung des Geländes reagiert hatten. Man wolle versuchen, die Bands, die am Abend nicht mehr spielen durften, in das Festival-Programm einzubauen. Damit könne es heute auch etwas länger dauern und bis in die Nacht gehen, gab Lieberberg bekannt. Als Headliner hätten Freitagabend „Rammstein” spielen sollen.

Unterdessen gehen die Ermittlungen der Polizei weiter. Mindestens eine der verdächtigen Personen, soll Kontakt zur islamistischen Szene haben.




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