Testfelder für automatisiertes Fahren werden installiert


Auf den Straßen der Region sollen bald Testfelder für autonomes Fahren installiert werden. Foto: DLR
Auf den Straßen der Region sollen bald Testfelder für autonomes Fahren installiert werden. Foto: DLR

Region. Das Land und das DLR haben in einer Grundsatzvereinbarung die Zusammenarbeit zum Testfeld für automatisiertes Fahren besiegelt. Auf den Autobahnen 2,7,391 und 39 sowie auf Bundes- und Landstraßen wird bis Anfang 2018 schrittweise die Technik dafür installiert.


Das Land Niedersachsen und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) investieren in den schrittweisen Aufbau des Testfeldes gemeinsam fünf Millionen Euro. Auf einer Strecke von insgesamt 280 Kilometern werden im Land Niedersachsen zukünftig innovative Fahrerassistenzsysteme sowie das automatisierte und vernetzte Fahren erprobt. "An unserem niedersächsischen Standort Braunschweig forschen wir bereits intensiv am Verkehrssystem der Zukunft", erklärt Prof. Karsten Lemmer, Fachvorstand Energie und Verkehr des DLR. "Mit dem Testfeld Niedersachsen bringen wir die Region für das Thema Automatisierung und Vernetzung nun weiter nach vorn." "Die Expertise im DLR und die Verknüpfung der bereits vorhandenen Testmöglichkeiten im Braunschweiger Stadtgebiet mit dem Bundesfernstraßennetz machen unser Testfeld Niedersachsen einmalig in Deutschland. Klar ist: Das Zeitalter der automatisiert und autonom fahrenden Autos hat längst begonnen", freut sich der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies.

Technische Ausstattung


Im ersten Quartal 2017 beginnen die Arbeiten am Testfeld. In diesem Zusammenhang wird die Strecke hochgenau kartographiert. Nach und nach werden dann an dieser Strecke Geräte installiert, mit denen Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Technologien (Car2X) weiterentwickelt werden können. Dies ist ein wichtiger Baustein, um zum Beispiel Funktionen zur Durchführung kooperativer Spurwechsel oder Stauwarner in Fahrzeuge zu bringen. "Durch Car2X erhalten die Fahrzeuge beispielsweise Informationen über den Zustand der Straße: Herrscht Glatteis? An welchen Stellen besteht Aquaplaning-Gefahr?", erklärt Lemmer. "Der Fahrer kann sein Verhalten dementsprechend anpassen und künftige Assistenzsysteme können ihn unterstützen." Auf dem 68 Kilometer langen Abschnitt auf der A2, 39 und 391 und auf dem 16 Kilometer langen Abschnitt der Bundestraße 295 Richtung A39 werden außerdem Masten mit Kamera- und Radarsystemen für die anonymisierte Erfassung des Verkehrs installiert. "Dadurch können wir kritische Situationen besser verstehen und den Verkehr zukünftig effizienter gestalten", erläutert Lemmer weiter. Das Testfeld Niedersachsen ist eine offene Forschungsplattform und für wissenschaftliche Einrichtungen und weitere Partner, individuell nutzbar.

Niedersachsen erhält mit Testfeld einzigartige Forschungsplattform


Neben den Teststrecken auf den Autobahnen, Bundes- und Landstraßen in Niedersachsen, wird auch das Testfeld in der Stadt weiter ausgebaut. Mit der Anwendungsplattform Intelligente Mobilität (AIM) hat das DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik mit Unterstützung des Landes Niedersachsen ein Testfeld zur Mobilitätsforschung aufgebaut. Seit der Fertigstellung 2014 betreibt das DLR hier unter anderem eine Forschungskreuzung, eine Teststrecke auf dem Braunschweiger Innenstadtring und verschiedene Simulatoren. Das Testfeld Niedersachsen ist eine konsequente Weiterentwicklung von AIM und knüpft an die bestehende Testinfrastruktur an. Ein auf Bundesebene zurzeit in Abstimmung befindliches Testfeld im Zentrum der Stadt Braunschweig ergänzt die Infrastrukturen AIM und Testfeld Niedersachsen um weitere Entwicklungsmöglichkeiten mit Fokus auf das automatisierte und vernetzte Fahren in Innenstädten. "Hierdurch entsteht in der Summe eine Plattform für das Testen hochautomatisierter und vernetzter Fahrzeuge, die international einzigartig ist", so Lemmer weiter.

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