Tierisch beste Freunde: Wie Haustiere unsere Gesundheit stärken

Zum Haustier-Tag am 11. April werfen wir einen Blick darauf, wie unsere tierischen Freunde nicht nur Herzen, sondern auch unsere Gesundheit stärken.

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Symbolfoto | Foto: Pixabay

Region. Am heutigen Freitag feiern wir den internationalen Haustier-Tag – ein Anlass, nicht nur unsere tierischen Begleiter mit einem Leckerli oder einer Extra-Kuscheleinheit zu verwöhnen, sondern auch einmal innezuhalten und zu fragen: Was tun Haustiere eigentlich für uns? Die Antwort: eine ganze Menge – und das nicht nur emotional, sondern auch gesundheitlich.



Egal, ob Hund, Katze, Hamster oder Wellensittich - Haustiere bereichern unser Leben. Sie sind nicht nur treue Weggefährten, sondern steigern das Wohlbefinden und können sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Studien zeigen, dass Menschen mit Haustieren oft glücklicher, ausgeglichener und weniger gestresst sind. Der einfache Grund: Tiere urteilen nicht. Sie schenken uns Aufmerksamkeit, Zuneigung und Nähe – ganz ohne Erwartung. Diese bedingungslose Liebe wirkt wie ein emotionaler Anker im hektischen Alltag.

Einsamkeit lindern, Kontakte fördern


Das bestätigt auch Dr. Helena Auber, leitende Ärztin für Arbeitsmedizin, Arbeitssicherheit und Umwelt am Klinikum Braunschweig, gegenüber regionalHeute.de. Ihrer Erfahrung nach sei Einsamkeit einer der stärksten Risikofaktoren, insbesondere bei psychischen Erkrankungen. „Ein Haustier kann Einsamkeit lindern und Kontakte fördern. Eine weitere Beobachtung, die wir hier im Klinikum nutzen, ist, dass junge Patienten sehr gut mit unserem Therapiehund interagieren – und entspannter an Untersuchungen teilnehmen.“

Auch in Altenheimen zeige sich, wie positiv sich Tiere auf das emotionale Erleben alter Menschen auswirken können. „Im Arbeitsumfeld habe ich außerdem häufig beobachtet, dass in Büros mit Bürohunden die Stimmung deutlich besser ist und Konflikte seltener auftreten.“ Diese Eindrücke sind zwar eher empirisch als wissenschaftlich – aber sie sprechen eine deutliche Sprache.

„Kuschelhormon" wird ausgeschüttet


Allein das Streicheln eines Tieres kann messbare Auswirkungen haben: Der Blutdruck sinkt, der Puls beruhigt sich, und das Stresshormon Cortisol wird reduziert. Gleichzeitig wird Oxytocin ausgeschüttet – das sogenannte „Kuschelhormon“, das für Bindung und Wohlgefühl sorgt. „Bei angenehmen Berührungen wird Oxytocin und Serotonin ausgeschüttet. Die Folge: Puls und Blutdruck sinken und wir entspannen – es sei denn, man hat Angst vor Tieren", sagt Dr. Auber zur Wirkung von Tierkontakt.

Ein schöner Nebeneffekt: Auch Kinder mit ADHS profitieren von tiergestützter Therapie. „Eine Studie zeigte, dass die Therapieerfolge in Gruppen mit Hunden signifikant besser waren“, erklärt Auber. Gemeint ist eine Untersuchung zur sogenannten canine-assisted therapy, die international Beachtung findet.

Bewegung inklusive


Hundebesitzer kennen das: Ein Spaziergang muss sein – bei Wind und Wetter. Und genau das wirkt sich positiv auf die körperliche Gesundheit aus. Regelmäßige Bewegung, frische Luft, Sonnenlicht – all das stärkt Herz-Kreislauf-System, Immunsystem und Stimmung.
Doch es ist nicht nur die Bewegung, die zählt – sondern auch das Gefühl, gebraucht zu werden. „Das Kümmern ist ein wichtiger, protektiver Gesundheitsfaktor. Glücksstudien zeigen, dass es Menschen besser geht, die sich um andere kümmern. Dabei werden Glückshormone ausgeschüttet“, so Auber.

Besonders wertvoll im Alter


Für ältere Menschen sind Haustiere oft weit mehr als nur Gefährten. Sie geben dem Alltag Struktur, schenken Nähe und beugen Einsamkeit vor. Studien legen nahe, dass Tierbesitzer im Alter seltener an Demenz erkranken und allgemein zufriedener leben.

Ein kleines Miauen oder ein wedelnder Schwanz kann eben den Unterschied machen – Tag für Tag.

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