Region. Der langersehnte Mallorca-Strandurlaub steht schon vor der Tür, das Flugticket zu den Verwandten in die Staaten ist gebucht und die Koffer für den Barcelona-Trip sind gepackt. Der Sommerurlaub steht bei vielen vor der Tür. Doch wohin mit dem geliebten Haustier? Und was muss beachtet werden, wenn das Tier mit auf Reisen geht. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V. hat einige Tipps, wie es auch für das Haustier eine entspannte Ferienzeit wird.
Nicht immer kann das tierische Familienmitglied seine Menschen in den Urlaub begleiten. Je nach Art der Reise sind Tierhalter manchmal besser beraten, ihr Haustier bei Bekannten oder Verwandten sicher unterzubringen oder es in die Obhut einer professionellen Betreuung zu übergeben. Denn nicht alles, was wir Menschen aufregend finden, macht den Tieren Spaß. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie Halter die Zeit ihrer Abwesenheit für ihren tierischen Partner überbrücken können. Welche Art der Tierbetreuung für ihren Vierbeiner die richtige ist, müssen Tierhalter im Einzelfall entscheiden. Ohne tägliche Versorgung und Betreuung darf ein Tier jedoch keinesfalls alleine zu Hause bleiben.
Am schönsten ist es zu Hause
Katzen fühlen sich meist zu Hause am wohlsten. Ist es nicht möglich, sie in ihrer gewohnten Umgebung zu belassen, sollten Halter so viel Vertrautes wie möglich – beispielsweise Spielzeug, Decken, Kissen, Körbchen – mit zur Betreuung geben. Zudem ist es ratsam, den tierischen Liebling einen Tag vorher dort hinzubringen, so wird Stress bei Tier und Halter unmittelbar vor ihrer Abreise vermieden.
Tiersitter und Pensionen lassen sich über verschiedene Online-Plattformen finden. Halter sollten hier unter anderem darauf achten, dass diese eine entsprechende Erlaubnis nach § 11 Tierschutzgesetz haben. Auch private Portale, über die Tierfreunde sich austauschen und anderen freiwillig Hilfe anbieten, gibt es mittlerweile zahlreich. Zudem bieten auch einige Tierheime neben der Unterbringung von Tieren in Not eine Urlaubsbetreuung für Hund, Katze und Kleintiere an. Bei externer Betreuung sollten sich Tierhalter rechtzeitig um einen Platz kümmern, da die Kapazitäten meist begrenzt sind.
Bevor der Halter jedoch seine Wahl trifft, ist ein vorheriges und kostenloses Kennenlernen ein Muss für Tier und Betreuer. Stimmt die Chemie? Was sagt das Bauchgefühl? Denn trotz aller fachlicher Referenzen und schönem Auslauf: Das Wichtigste ist, dass sich das Tier wohlfühlt und die Halter es mit gutem Gewissen dort lassen können.
Rechtliches mit dem Tiersitter vorab klären
Leider geschieht es sehr häufig, dass es aus den verschiedensten Gründen zu Streitigkeiten bei der Rückgabe von Pflegetieren kommt, weiß die für TASSO tätige Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries. Sie rät daher dazu, klare Verhältnisse zu schaffen: „Tierhalter sollten unbedingt einen schriftlichen Verwahrungsvertrag mit den Tierbetreuern abschließen, in dem unter anderem festgelegt wird, dass das Tier lediglich in Pflege gegeben wird und wann es wieder abgeholt wird. Auch wie mit in dieser Zeit entstehenden Kosten für Futter und Pflege umgegangen wird und dass der Betreuer kein Zurückbehaltungsrecht hat, sollte besprochen und festgehalten werden.“ Ein solcher Vertrag ist zwar auch mündlich wirksam, sollte aber sicherheitshalber schriftlich festgehalten werden, rät die Anwältin und ergänzt: „Dies gilt auch unter Freunden und Familienmitgliedern, da die Praxis zeigt, dass es insbesondere hier oft zu Missverständnissen und anschließenden Auseinandersetzungen kommt.“ Leidtragend ist dann oft das Tier, daher ist Achtsamkeit geboten.
Für Hunde sind eigene Haftpflichtversicherungen, mit denen sich die Halter für entstehende Schäden absichern können, ratsam. Schäden durch Katzen sollten im Idealfall in der bereits bestehenden Privathaftpflichtversicherung mit umfasst sein.
Mit dem Haustier auf Reisen
Sollte der geliebte Vierbeiner doch mit in den Urlaub fahren oder fliegen, gibt es einige Tipps, die Tasso den Besitzern mit auf den Weg gibt. Vor allem sollten Art der Reise sowie der Urlaubsort für den Vierbeiner geeignet sein. Das heißt, dass weder Hin- und Rückreise noch der Aufenthalt vor Ort bei dem Tier Stress verursachen oder gefährlich sein dürfen. Wenn zum Beispiel lange Flugstrecken oder Reisen in sehr heiße Länder geplant sind, sollten Tierhalter ihren tierischen Liebling besser bei Bekannten oder Verwandten unterbringen oder ihn in die Obhut einer professionellen Betreuung übergeben.
Tierische Transportmittel
Sind sowohl die Anreise als auch der Urlaubsort für den tierischen Begleiter geeignet und die Einreisebestimmungen mit Tier vorab geklärt, kann der gemeinsamen Urlaub starten. Besonders bequem reisen Hunde im Auto, da Tierhalter regelmäßige Gassi- und Trinkpausen einplanen können. Auch im Zug dürfen Hunde mit auf Reisen gehen. Für ein Ticket ist hier häufig der halbe Fahrpreis fällig. Es gilt grundsätzlich Leinen- und oft auch eine Maulkorbpflicht. Wer mit dem Flugzeug in den Urlaub reist, kann seinen Vierbeiner nur dann mit an Bord nehmen, wenn er sehr klein ist und in eine Transporttasche passt. Die Bestimmungen sind von Fluglinie zu Fluglinie unterschiedlich. Ob Zug oder Flugzeug, es ist wichtig, dass sich Reisende frühzeitig über die jeweiligen Bestimmungen informieren.
Tierisches Reisegepäck
Ins tierische Reisegepäck gehören der Heimtierausweis mit Informationen zu den letzten Impfungen sowie wichtige Telefonnummern wie die eines Tierarztes vor Ort oder eines Ansprechpartners der Haftpflichtversicherung. Tierhalter sollten für ihren Vierbeiner unbedingt eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung abschließen, die auch im Ausland gilt. Zudem sollten Futter und Hygieneartikel, Transportbox, Maulkorb, Leine, Decke und Spielzeug eingepackt werden. Nicht fehlen dürfen zudem: die Reiseapotheke mit den Medikamenten, die das Tier benötigt, Mittel gegen Reiseübelkeit und Durchfall, Wund- und Desinfektionsspray sowie Verbandsmaterial.
Schutz durch Kennzeichnung und Registrierung
Grundsätzlich sollte das Tier spätestens jetzt zur Urlaubszeit kostenlos im Haustierregister von TASSO registriert werden. Die Tierschutzorganisation hat die Erfahrung gemacht, dass in den Sommermonaten durchschnittlich mehr Tiere vermisst gemeldet werden als in den restlichen Monaten des Jahres. Ob am Urlaubsort oder zu Hause bei der professionellen Tierbetreuung: Wenn ein Tier entläuft, sind die Chancen, dass es schnell zu seiner Familie zurückkehren kann dann am größten, wenn die Daten des Transponders, den es unter der Haut trägt, zusammen mit den Daten des Tierhalters in der TASSO-Datenbank hinterlegt sind.
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