Tourismus-Koordinator drängt auf Senkung der Luftverkehrsteuer

Der Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus, Christoph Ploß, schlägt eine Senkung der Ticketsteuer auf Inlandsflüge vor. "Die von der Ampel angehobene Luftverkehrsteuer muss so schnell wie möglich gesenkt werden - zum Beispiel in einem ersten Schritt bei Inlandsflügen", sagte Ploß den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagsausgaben).

von


Frau vor Informationstafel am Frankfurter Flughafen
Frau vor Informationstafel am Frankfurter Flughafen | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus, Christoph Ploß, schlägt eine Senkung der Ticketsteuer auf Inlandsflüge vor.


"Die von der Ampel angehobene Luftverkehrsteuer muss so schnell wie möglich gesenkt werden - zum Beispiel in einem ersten Schritt bei Inlandsflügen", sagte Ploß den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagsausgaben). Darüber hinaus müssten auch andere Wettbewerbsnachteile für die Luftfahrtbranche beseitigt werden, so der CDU-Politiker weiter.

Der Bundestagsabgeordnete schloss sich damit einem Vorschlag der Flugbranche an, die angeregt hatte, die Steuer bei Hin- und Rückflügen innerhalb Deutschlands nur einmal zu erheben, um den innerdeutschen Luftverkehr zu stärken.

Ploß` Vorstoß kann auch als Zeichen an Lufthansa verstanden werden. Deutschlands größte Airline hatte kürzlich damit gedroht, Flüge von deutschen Airports zu streichen. Seien Strecken unrentabel, sei man gezwungen, Flugzeuge woanders einzusetzen, hatte Lufthansa-Airlines-Chef Jens Ritter vor gut drei Wochen den Funke-Zeitungen gesagt. Ritter nannte konkret die Airports Bremen, Dresden, Köln, Leipzig, Münster, Nürnberg und Stuttgart. Teile der Branche interpretierten das auch als Streichliste. Lufthansa selbst will Ende Oktober den Sommerflugplan vorstellen - und dann möglicherweise auch Klarheit in dieser Hinsicht schaffen.

Die Bundesregierung hatte Entlastungen für die Branche grundsätzlich auch in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten, passiert ist bislang jedoch noch nichts. Ploß sieht nun dringenden Handlungsbedarf: "Dass immer mehr innerdeutsche und internationale Flugverbindungen wegfallen, ist die Folge der in ganz Deutschland viel zu hohen Standortkosten", sagte Ploß. Als Folge würde nicht nur der wohlverdiente Urlaub immer unerschwinglicher werden, auch die Regionen litten.

"Ob das Münsterland, Stuttgart oder Sachsen: Wenn Flüge von diesen Regionen und in diese Regionen gestrichen werden, wird der dortige Wirtschafts- und Tourismusstandort abgehängt. Deutschland braucht starke Fluggesellschaften, leistungsfähige Flughäfen und eine wettbewerbsfähige Luftfahrtindustrie", so der Hamburger Abgeordnete weiter.

In Deutschland ist die Zahl der Inlandsflüge in den letzten Jahren massiv gesunken. Dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) zufolge ist das Angebot seit 2019 um 84 Prozent zurückgegangen. Konkret fanden vor sechs Jahren noch 238.600 Inlandsflüge in Deutschland statt, in diesem Jahr sollen es den BDL-Zahlen zufolge nur noch 117.600 sein.

BDL-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang pochte in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe weiter auf die Rücknahme der erhöhten Luftverkehrsteuer. "Das würde es für Airlines auch wieder attraktiver machen, zusätzliche Flüge ab Deutschland in andere europäische Länder oder auf der Langstrecke anzubieten", so Lang.

Themen zu diesem Artikel


CDU