Türkei kritisiert deutsche Eurofighter-Blockade

Der Chefberater des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Akif Cagatay Kilic, kritisiert die Haltung der Bundesregierung zu einem Eurofighter-Deal mit der Türkei.

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Fahnen von Deutschland und der Türkei (Archiv)
Fahnen von Deutschland und der Türkei (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der Chefberater des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Akif Cagatay Kilic, kritisiert die Haltung der Bundesregierung zu einem Eurofighter-Deal mit der Türkei. Er finde es "irritierend, wenn ich in der Presse lese, dass Berlin angeblich die Lieferung von Eurofightern an die Türkei blockiert", sagte Kilic der "Welt". Er verwies auf einen angestrebten Deal mit Saudi-Arabien und den Umstand, dass die Türkei Nato-Mitglied ist. "Logisch ist es nicht. Wir werden das ansprechen", sagte er.


Zudem forderte Kilic eine engere Zusammenarbeit zwischen Türkei und EU. So bekräftigte er den Wunsch Ankaras, bei der EU-Verteidigungsinitiative "Ständige Strukturierte Zusammenarbeit" (Pesco) mitzumachen. "Wir möchten uns bei Pesco beteiligen und die Zollunion reformieren", sagte er. Darüber hinaus könne die Türkei im Rahmen einer EU-Mitgliedschaft "einer der wichtigsten Pfeiler in der europäischen Sicherheitspolitik sein", so Kilic.

Bessere Zusammenarbeit versprach Kilic auch in der Migrationsfrage. Dass Ankara ein Großteil der in Deutschland abgelehnten Asylbewerber nicht zurücknehme, erklärt er mit bürokratischen Problemen. Gleichzeitig stellt er klar: "Wenn türkische Staatsbürger sich ohne Erlaubnis in einem anderen Land aufhalten, sind sie zur Rückkehr in die Türkei verpflichtet." Damit diese Rückkehr vollzogen werden kann, müsse man Mechanismen erarbeiten. "Die deutsche und die türkische Seite müssen sich zusammensetzen und das lösen", so Kilic.

Mit Blick auf den Nahost-Konflikt forderte Kilic eine Fokussierung auf das "gleiche Ziel" Deutschlands und der Türkei, die Zwei-Staaten-Lösung. So müsste die Hamas in entsprechende Verhandlungen über eine politische Lösung des Konflikts eingebunden werden. "Zu sagen, man macht es nur ohne Hamas, funktioniert nicht", sagte er.


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