Berlin. Rund 1.400 Schulleitungsposten sind zurzeit bundesweit unbesetzt oder werden nur kommissarisch vertreten. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf Angaben der Kultusministerien.
Etwa jede 19. der knapp 27.000 öffentlichen Schulen im Land sucht demnach nach einem Leiter. Die betroffenen Schulen fahren im Notprogramm, denn der Mangel reicht sich nach unten durch: Lehrer aus dem Kollegium übernehmen administrative Aufgaben, die ansonsten liegen bleiben würden. Die meisten offenen Leitungsposten verzeichnen demnach die großen Flächenländer Nordrhein-Westfalen (364), Baden-Württemberg (222) und Niedersachsen (158), die jeweils über mehrere Tausend Schulen verfügen. Besonders unbeliebt ist die Leitungsposition offenbar an Grundschulen: Mehr als die Hälfte der vakanten Leiterstellen betrifft die Primarstufe. Der Lehrkräftemangel macht sich damit auch bei den Schulleitungen bemerkbar. Einzig in Hamburg besteht das Problem nicht: Dort waren zum Schuljahresbeginn alle Rektorenstellen bis auf eine einzige besetzt. Den Grund sieht die Schulbehörde darin, dass die Schulleitungsstellen im Grundschulbereich im bundesweiten Vergleich sehr gut bezahlt seien. Und noch ein anderer Aspekt mache die Stellen in Hamburg attraktiv, sagte ein Sprecher: Die Schulleitungen könnten in der Hansestadt selbst entscheiden, ob sie zusätzlich zur Leitung auch noch regulären Unterricht erteilen - was für die allermeisten Rektoren sonst Pflicht ist.
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