Übergriffe auf Feuerwehr: Deeskalationstraining soll helfen

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Die Feuerwehr im Einsatz. Übergriffe kommen nur selten vor. Foto: Archiv/Jan Borner
Die Feuerwehr im Einsatz. Übergriffe kommen nur selten vor. Foto: Archiv/Jan Borner | Foto: Jan Borner

Braunschweig. Die Übergriffe auf die Freiwillige Feuerwehr in Salzgitter-Thiede in der Silvesternacht beschäftigten nun auch den Feuerwehrausschuss der Stadt Braunschweig. Wieviele solcher Fälle gibt es und wie sind die Feuerwehrleute vorbereitet?


"Statistiken über Gewalttaten zum Nachteil von Einsatzkräften des Rettungsdienstes und der Feuerwehr werden bei der Stadt Braunschweig nicht geführt", antwortete Michael Hanne, Leiter der Feuerwehr Braunschweig auf Anfrage der CDU-Fraktion. Die Zahl der Übergriffe auf städtische Dienstkräfte und Beschäftigte der im Rettungsdienst tätigen Hilfsorganisationen liege in den vergangenen Jahren konstant bei maximal dreiFällen pro Jahr.

Deeskalation hat sich bewährt


In SachenPräventionsmaßnahmensetzt die Feuerwehr auf Deeskalationstraining für Einsatzkräfte. Dieses gebe es bereits seit 2006. Das Training lege den Schwerpunkt auf Selbstverteidigung. "Darauf aufbauend wurden seitens des Fachbereiches seit 2012 patientenrechtliche Seminare für Notärzte und Multiplikatoren und ein Seminar körperlose kommunikative Deeskalation angeboten", erklärte Hanne. Dabei würden methodische und theoretische Grundlagen vermittelt, Probleminhalte thematisiert, Motivation hergestellt und die erforderlichen Anwendungsschritte im Umgang mit sich aggressiv verhaltenden Patienten eingeübt. Ziel seies, die Einsatzkräfte in ihrem verbalen und non-verbalen Auftreten und ihren sozialen Kompetenzen zu trainieren, dass sie in Problemsituationen mit Patienten empathisch kommunizieren können. "Die Strategie der Deeskalation scheint sich nachhaltig bewährt zu haben", so Hanne.

Ablaufplan mit verbindlichen Verhaltensvorgaben


Auch der Umgang mit behandlungsunwilligen Patienten seibereits seit dem Jahr 2010 im Fachbereich Feuerwehr geregelt. Der daraufhin entwickelte und im Jahr 2012 überarbeitete und weiterentwickelte Ablaufplan biete denEinsatzkräfte verbindliche Verhaltensvorgaben im Umgang mit dieser Personengruppe. Der Ablaufplan habe sich in der Praxis bewährt.

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