Berlin. Ukraine-Flüchtlinge haben in Deutschland seltener Arbeit als in anderen wichtigen EU-Aufnahmestaaten. Laut einer Auswertung der EU-Kommission geht in Deutschland etwa jeder achte Ukraine-Flüchtling einer registrierten Arbeit nach, im wichtigsten Aufnahmeland Polen tut dies hingegen jeder fünfte, berichtet die "Welt am Sonntag".
Tschechien, das mit 439.740 ukrainischen Flüchtlingen an dritter Stelle der Zufluchtsländer für Ukrainer liegt, kommt mit 99.644 registrierten Arbeitnehmern auf eine Beschäftigungsquote von fast einem Viertel. Besonders gut schneiden die Niederlande ab: Dort sind 59.040 der 94.810 ukrainischen Flüchtlinge in Arbeit. Die Auswertung bezieht sich auf alle Ukrainer, die zum 31. Januar 2023 in den jeweiligen Staaten einen temporären Schutztitel hatten und in der dafür vorgesehenen EU-Datenbank (TTP) registriert waren Die Angaben sind dennoch nur als Richtgrößen zu verstehen, weil es unterschiedliche Erfassungen für die verschiedenen Staaten gibt, die in dem Dokument erläutert werden. Demnach sind etwa im bedeutendsten Aufnahmeland Polen 970.588 Ukrainer für den temporären Schutztitel registriert, und 197.176 von ihnen als "beschäftigt" registriert, also rund jeder fünfte.
Hierzu wird aber von der für das Dokument verantwortlichen EU-Generaldirektion für Migration angemerkt, dass die polnischen Behörden Schwierigkeiten bei der Bezifferung der gegenwärtig arbeitenden Ukrainer mit temporärem Schutz mitteilten: Insgesamt sei in Polen nämlich sogar für 786.000 ukrainische Staatsbürger zwischen März und Ende 2022 die Aufnahme einer registrierten Beschäftigung den Behörden mitgeteilt worden. Doch nur bei den genannten rund 197.000 könne man annähernd sicher sein, dass es sich auch um als Flüchtling registrierte Ukrainer handele. Im zweitwichtigsten Aufnahmeland, der Bundesrepublik, haben laut der EU-Auswertung 902.400 Ukrainer einen Schutztitel und 120.000 einen Arbeitsplatz, also ungefähr jeder achte. Hierzu wird angemerkt, dass die 120.000 sich im Falle Deutschlands auf alle ukrainischen Staatsbürger beziehe, und nicht nur auf die Flüchtlinge.
Laut einem aktuellen Bericht der Bundesagentur für Arbeit waren "vor Kriegsbeginn im Februar" bereits "57.000 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit sozialversicherungspflichtig beschäftigt". Tschechien, dass mit 439.740 ukrainischen Flüchtlingen an dritter Stelle der Zufluchtsländer für Ukrainer liegt, kommt mit 99.644 registrierten Arbeitnehmern auf eine Beschäftigungsquote von fast einem Viertel. Besonders gut schneiden die Niederlande ab: Dort sind 59.040 der 94.810 ukrainischen Flüchtlinge, also sind beinahe zwei Drittel in Arbeit.
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