Berlin. Immer mehr Stellenanzeigen richten sich an ukrainisch- und russischsprachige Bewerber. Das ist das Ergebnis einer Stellenmarkt-Auswertung des Berliner Marktforschungsunternehmens Index Research, über die die "Welt am Sonntag" berichtet.
Im Zeitraum Anfang Januar bis Ende August haben 10.213 Firmen diese Zielgruppe mit insgesamt 57.938 Stellenanzeigen explizit angesprochen. Insbesondere in den Monaten seit Kriegsbeginn im Frühjahr ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Suchten im Februar noch 1.566 Firmen in 4.258 Anzeigen nach ukrainisch- und russischsprachigen Bewerbern, waren es im März bereits 1.699 Firmen mit 8.880 Anzeigen. Analysiert wurden 203 Printmedien, 272 Online-Jobbörsen, rund 180.000 Firmenwebsites und das Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit (BA). Grundlegend richten sich die von Index ermittelten Stellenanzeigen an zwei verschiedene Zielgruppen. Der größere Teil ist den Muttersprachlern zuzurechnen, also Geflüchteten aus der Ukraine oder auch Russland selbst. Die kleinere Zielgruppe sind Deutsche, die in der Flüchtlingshilfe gesucht werden. So zum Beispiel in Ämtern, der Kinderbetreuung oder in der Sozialarbeit. Russisch- oder ukrainischsprachige Bewerber werden insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen (9.072 Anzeigen) gesucht. Doch auch im Gastgewerbe (2.482 Anzeigen) ist die Nachfrage hoch. Viele der geflüchteten Frauen haben im Gesundheitswesen eine Ausbildung oder ein Studium absolviert. Ihre Abschlüsse werden jedoch oft nicht oder erst spät anerkannt.
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