Berlin. Kurz vor dem zweiten Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine hat der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, Bundeskanzler Scholz eine herausragende Rolle bei der Abwehr der russischen Aggression bescheinigt. "Deutschland hat unter Bundeskanzler Olaf Scholz eine Führungsrolle bei der Unterstützung unseres Landes eingenommen", sagte Makeiev den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). "Dafür bin ich sehr dankbar."
Makeiev erinnerte daran, dass der Kanzler immer sage, Deutschland werde der Ukraine so lange wie nötig helfen. "Der Satz gefällt mir gut. Ich würde es allerdings begrüßen, wenn er in der öffentlichen Debatte hierzulande und in Europa von allen beteiligen Akteuren erweitert würde. Und zwar so: Wir werden die Ukraine so lange wie nötig mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen, damit sie diesen Krieg gegen Russland gewinnt - denn die Ukraine kämpft auch für unsere Freiheit."
Auf dem Spiel stehe auch Europas Sicherheit, so Makeiev. "Es ist wichtig, das zu verstehen."
Der ukrainische Botschafter deutete an, dass er trotz einer gegenteiligen Entscheidung des Kanzlers nach wie vor auf eine Lieferung von Marschflugkörpern des Typs Taurus hoffe. "Diese Entscheidung liegt allein bei der Bundesregierung. Ich erinnere mich aber an frühere Diskussionen. Auch bei den Panzern hieß es lange, diese Systeme werden nicht geliefert", sagte Makeiev. "Irgendwann waren sie dann aber doch da. Das Gleiche gilt für Systeme, über die nie öffentlich diskutiert wurde."
Zugleich habe es Dutzende Fälle gegeben, in denen einem sehr konkret formulierten Wunsch der Ukraine binnen kürzester Zeit entsprochen wurde. "Wir sind auf allen Ebenen mit unseren Partnern 24 Stunden am Tag im Gespräch", erklärte der Botschafter.
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