Berlin. Der neue ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow setzt weiterhin auf die Unterstützung durch die USA. "Ich glaube nicht, dass die USA aussteigen", sagte Umjerow der "Bild" (Donnerstagausgabe), dem TV-Sender "Welt" und "Politico".
Zuvor war bekannt geworden, dass der US-Kongress in diesem Jahr keine Entscheidung mehr über die geplanten 61 Milliarden Dollar für die Ukraine treffen will. "Beide Seiten im Kongress unterstützen ja die Sache. Und sie verstehen auch, dass die Kräfte des Bösen die Weltordnung verändern wollen", sagte Umjerow dazu. Er begründete seinen Optimismus mit den ständigen Konsultationen mit den Partnern. "Sie lassen uns alle zuversichtlich sein, dass wir an unserer Planung festhalten können." Der Minister räumte zugleich ein, dass es ohne elektronische Kampfführung, ohne Drohnen, ohne Artillerie und ohne ausreichend Munition schwer werde. "Wir werden uns nicht ergeben." Auf der Wunschliste der Ukraine stehen auch weiterhin die deutschen Marschflugkörper Taurus. "Wir brauchen auf jeden Fall alle Langstreckenraketen von unseren Partnern." Auf die Frage, ob dieser Wunsch die Taurus-Systeme einschließe, sagte Umjerow, man würden sich "freuen, wenn die Regierung in der Lage wäre, uns das auch zu liefern". Zuversichtlich äußerte sich der Minister, dass es der Ukraine gelingen werde, im kommenden Jahr die 2014 von Russland annektierte Krim zu befreien. "Ich bin hundertprozentig sicher. Das ist unser strategisches Ziel." Umjerow erinnerte daran, dass er als Krimtarar weit entfernt von seiner Heimat in Mittelasien geboren wurde, weil "die Sowjets meine ganze Nation deportiert hatten". Heute stehe die Russische Föderation auf der dunklen Seite der Welt und werde von der gesamten zivilisierten Welt verurteilt. "Es ist überhaupt keine Frage, dass wir gewinnen werden."
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