Kiew. Der stellvertretende ukrainische Außenminister Andrij Melnyk ist ungeachtet der jüngsten Äußerungen von Bundeskanzler Olaf Scholz davon überzeugt, dass Deutschland am Ende auch zur Lieferung von Kampfjets an sein Land Ja sagen wird. Melnyk sagte am Freitag dem TV-Sender "Welt" zur Aussage des Kanzlers, dass die Kampfjet-Debatte keinen Sinn mache: "Was für mich zählt, ist, dass der Bundeskanzler kein Nein gesagt oder eine rote Linie gezeichnet hat."
Scholz habe nur gemeint, dass sich die Frage gegenwärtig nicht stelle. Melnyk sagte weiter: "Ich bin zuversichtlich, dass am Ende des Tages die Erkenntnis kommt, dass politisch betrachtet die Unterstützung auch mit Flugzeugen und mit Langstreckenraketen notwendig ist, um die (von Russland besetzten) Gebiete schnell zu befreien und Millionen Ukrainern zu helfen." Der ehemalige ukrainische Botschafter in Deutschland bekräftigte die Position der Ukraine, dass die bisherigen militärischen Hilfen nicht ausreichten, "um das große Ziel der Ukraine, alle eroberten Gebiete möglichst noch in diesem Jahr zu befreien, zu erreichen". Dafür brauche es "ganz bestimmt Kampfjets".
Lobende Worte fand Melnyk für den neuen Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius. Entscheidungen, die seit Monaten immer wieder vertagt worden seien, "wurden jetzt innerhalb von Wochen getroffen".
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