Wolfsburg. Im Vorfeld der U19-Bundesligapartie zwischen dem VfL Wolfsburg und Eintracht Braunschweig kam es am Mittwochabend zwischen etwa 170 Personen der selbsternannten Ultraszenen beider Vereine vor dem AOK-Stadion in Wolfsburg zu einem Aufeinandertreffen. Eine körperliche Auseinandersetzung konnte nur durch konsequentes Einschreiten der Polizei verhindert werden. Ob es dennoch Verletzte gab, ist derzeit nicht bekannt. Das berichtet die Polizei in einer Pressemeldung.
Gegen 18 Uhr hielten sich etwa 90 Szeneangehörige des VfL Wolfsburg im Nordkurvensaal auf. Nahezu zeitgleich erhielt die Polizei den Hinweis, dass etwa 80 Personen der Risikoszene aus Braunschweig in Richtung des AOK-Stadions gingen.
Polizei bildet Kette
Im weiteren Verlauf hielten sich die Wolfsburger vor dem AOK-Stadion auf. Nach gegenseitiger Wahrnehmung liefen beide Gruppen, zum Teil vermummt, aufeinander zu. Den vor Ort befindlichen Einsatzkräften gelang es, die Gruppen mittels einer Polizeikette voneinander zu trennen. Beide Parteien zeigten durch ihr Verhalten die Bereitschaft, Gewalttätigkeiten begehen zu wollen. Da die kritische Situation anhielt, wurden beiden Gruppierungen der Einsatz unmittelbaren Zwanges mehrfach angedroht und weitere Einsatzkräfte angefordert.
Die Braunschweiger drängten weiter auf die Polizeikette zu, um diese zu durchbrechen, so dass man nach erneuter Androhung habe Schlagstöcke und Reizstoff einsetzen müssen, um ein Aufeinandertreffen der gegnerischen Gruppen zu verhindern. Gleichzeitig versuchten die Wolfsburger, über einen Umweg an den Einsatzkräften vorbeizukommen. Polizeibeamte wurden dabei nicht verletzt. Es konnte verhindert werden, dass sich vor dem AOK-Stadion aufhaltende Zuschauer, darunter auch Kinder, zwischen die rivalisierenden Gruppen gelangten.
Aufenthaltsverbote ausgesprochen
Nachdem die ersten Auseinandersetzungsversuche entschlossen durch die Polizei und Ordner des VfL Wolfsburg unterbunden werden konnten, gelang es nach dem Eintreffen weiterer Einsatzkräfte, die Gruppen zu separieren. Weitere Versuche, über Umwege aufeinander zu treffen, scheiterten aufgrund des konsequenten Einschreitens der Polizeibeamten. Im weiteren Verlauf traten die Braunschweiger nach Aussprechen eines Aufenthaltsverbotes, zum Teil unter Begleitung von Einsatzkräften, den Heimweg an. Die Polizei leitete Verfahren wegen Landfriedensbruch ein.
"Diese Entwicklung macht mich sehr betroffen. Das Suchen von gewaltbereiten Auseinandersetzungen, hier insbesondere am Rande eines Jugendfußballspiels, ist für mich völlig inakzeptabel!", so Petra Krischker, Leiterin der Polizeiinspektion Wolfsburg-Helmstedt.
"Jugendspiel als Plattform missbraucht"
Auch der VfL Wolfsburg verurteilt die Vorfälle beim U19-Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Eintracht Braunschweig aufs Schärfste. "Die Tatsache, dass vor allem ein Jugendspiel als Plattform missbraucht wird, um Aggressionen auszuleben und Unbeteiligte zu gefährden, ist in keiner Weise zu tolerieren", so VfL-Geschäftsführer Dr. Tim Schumacher.
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