Region. Wer derzeit an der Zapfsäule steht und sein Auto tanken will oder muss, dem kocht beim Anblick des Literpreises schon das Blut. Um die 2,20 Euro und mehr muss der zahlen, der nicht zu Fuß oder mit dem Rad seine täglichen Erledigungen bewerkstelligen kann. Und dann will eine Umfrage - durchgeführt vom Bonner Briq-Instituts für Verhalten und Ungleichheit - auch noch ergeben haben, dass mehr als die Hälfte der Befragten bereit für höhere Energieausgaben wäre, um den Druck auf Russland zu erhöhen. Eine Nachricht, die wiederum erneut das Blut zum Kochen bringt.
Laut Umfrage wurden 2.000 Menschen befragt, ob sie einer Erhöhung der Energiepreise zustimmen würden. Das Ergebnis: Etwas mehr als die Hälfte, genau gesagt 58 Prozent - würden 10 Cent oder mehr je Liter Treibstoff ausgeben. Und um gleich mal bei den Prozenten zu bleiben: schätzungsweise 99 Prozent der regionalHeute.de-Leser sieht das etwas anders. Sie sind nämlich nicht bereit, noch mehr Geld an der Zapfsäule auszugeben, wie die Reaktionen auf den von uns veröffentlichten Artikel zeigen.
Falsche Leute befragt?
"Also mich und die Menschen in meinem Umfeld hat niemand befragt. Die Daten sind wie immer an den Haaren herbeigezogen", schreibt ein Leser, was durch viele weitere Kommentare wie "Ich kenne niemanden, der das so unterschreiben würde!" und "Alles eine Lüge, im Gegenteil, die Menschen sind gegen den hohen Spritpreis", befürwortet wird. "Es ist eine reinste Abzocke. Ein Verbrechen am eigenem VOLK", macht eine Leserin ihrem Ärger Luft. Was ihr ebenfalls gleich Zuspruch mehrerer anderer Leser einbringt.
"Wer wurde denn da bitte gefragt? Bin dagegen und nicht mehr bereit für diese Abzocke", heißt es. Und in einem anderen Kommentar: "Dass ich nicht lache... In meinem Bekanntenkreis kenn ich keinen, der das so denkt... ich denk mal die haben wohl was verdreht... da versuchen wohl welche das zu rechtfertigen."
"Nein, niemand, wirklich niemand ist dafür bereit."
Manche Leser sind auch der Meinung, man hätte bei der Umfrage die falsche Bevölkerungsgruppe befragt. So schreibt ein Leser: "Dann hätte man mal eher die Taxifahrer, Fahrschulen, Spediteure usw. fragen sollen und nicht irgendwelche Lastenfahrradfahrer". In einem anderen Kommentar heißt es: "Welche Mehrheit? Die, die kein Auto zur Arbeit brauchen? Oder die, die von Steuergeldern tanken? Bei allen anderen, normalen Menschen kann ich mir DAS nicht vorstellen", sagt Kathrin. "Wer wurde denn befragt? 20 Radfahrer, die 1 Kilometer Arbeitsweg zu Ihrem Bürojob haben?", fragt Felix.
"Wer wurde den gefragt, die Leute im Kasperletheater früher auch Bundestag genannt?"
Dass der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland etwas mit den explosionsartigen Preiserhöhungen zu tun hat, glauben nur die Wenigsten. Eher wird angenommen, dass sich Mineralölkonzerne und der Staat die Taschen voll machen und den Bürger bluten lassen. "Nur lustig, dass eher die hohen Steuern schuld sind an den Preisen. Hört auf, uns zu veräppeln", schreibt ein Leser dazu.
"Interessanterweise ist der Preis für ein Barrel Rohöl bei knapp unter 100 $, das war schön öfter der Fall, aber diese Preise hatten wir nie. Die Mineralölindustrie verdient sich gerade eine goldene Nase."
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