New York. António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, fordert mehr politischen Ehrgeiz und Investitionen für eine echte Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen. "Für die Überwindung des Patriarchats müssen Gelder fließen", schreibt er in einem Gastbeitrag für den "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgaben).
Das bisherige Tempo des Wandels sei "offen gesagt eine Beleidigung". Wenn es weitergeht wie bisher, würden bis zu einer vollen rechtlichen Gleichberechtigung noch etwa dreihundert Jahre vergehen. Deshalb müssten Länder mehr Geld in Bereiche wie Bildung, Kinderbetreuung, Klimaschutz und Inklusion in die Hand nehmen. "Investitionen mögen nicht viel mit dem tagtäglichen Leben von Frauen zu tun haben. Doch es bedarf Investitionen, um Schülerinnen die gleichen Chancen zu eröffnen wie Schülern", schreibt Guterres.
"Es bedarf Investitionen, um eine Kinderbetreuung zu gewährleisten, die es Betreuungspersonen ermöglicht, außer Haus einer bezahlten Arbeit nachzugehen, wobei die Betreuung meistens von den Müttern übernommen wird." Guterres fordert zudem Entwicklungsbanken auf, "wesentlich mehr private Finanzmittel zu erschwinglichen Kosten zu mobilisieren" und die internationale Finanzarchitektur "viel stärker auf die Bedürfnisse der Entwicklungsländer ausrichten".
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