Unbemannte Flugsysteme im Einsatz für Wetter und Klima


Der Quadrocopter ALICE beim Einsatz in der Arktis. Neben meteorologischen Messungen können Luftproben für weitere Analysen im Labor genommen werden. Foto: Falk Pätzold/TU Braunschweig
Der Quadrocopter ALICE beim Einsatz in der Arktis. Neben meteorologischen Messungen können Luftproben für weitere Analysen im Labor genommen werden. Foto: Falk Pätzold/TU Braunschweig

Braunschweig. Wetterballons liefern unverzichtbare Daten, sind aber nicht steuerbar und wenig nachhaltig. Im Projekt AEROMET-UAV entwickelt die Technische Universität Braunschweig gemeinsam mit Partnern eine Alternative dazu: ein unbemanntes Flugsystem, das robust, steuerbar und einfach zu bedienen ist. Dies teilte die TU Braunschweig mit.


Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen von mFUND gefördert.

Weltweit werden jeden Tag Wettersonden an Ballonen gestartet, die Informationen über Druck, Temperatur, Feuchte und Wind für die Wettervorhersage liefern. Diese Wetterballons können nicht gesteuert werden, sondern fliegen mit dem Wind. Ihre Überreste können nur in begrenztem Maße geborgen werden und verbleiben somit häufig in der Umwelt.

In dem Projekt AEROMET_UAV wird von den Projektpartnern Institut für Flugführung der TU Braunschweig und der Firma exabiotix GmbH ein unbemanntes Flugsystem entwickelt, das wie ein Wetterballon eingesetzt werden kann. Am Institut für Flugführung werden vor allem die Sensorik und die Datenerfassung für die Flüge in große Höhen entwickelt sowie das Konzept für das Flugsystem und die Auswertung der Daten.

 Eine Sonde, das unbemannte Flugzeug ALADINA, ein Quadrocopter und Pilot beim Steuern
Eine Sonde, das unbemannte Flugzeug ALADINA, ein Quadrocopter und Pilot beim Steuern Foto:



Weitere Projektpartner sind der Deutsche Wetterdienst und das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, die Tests und Vergleichsmessungen in Deutschland und der Antarktis ermöglichen sowie die Datenqualität sicherstellen werden. Das System soll insbesondere auch den schwierigen Wetterbedingungen in der Antarktis gewachsen sein und nach den Entwicklungsarbeiten voraussichtlich in der Saison 2020/21 an der Neumayer-Station erprobt werden.


Im ersten Teil des Projekts stellen die Projektpartner die Anforderungen zusammen und entwickeln ein geeignetes Konzept für das Flugsystem sowie die Sensorik. Ziel ist es, ein mobiles System zur Verfügung zu haben, das flexibel an beliebigen Orten in hoher Qualität Daten für die Wettervorhersage liefern kann, die kompatibel mit den bisher vorhandenen Datennetzen sind.

Das BMVI fördert das Projekt über drei Jahre. Die gesamte Förderung beträgt 716.000 Euro. Projektbeginn ist der 1. August 2018.

Über den mFUND des BMVI:

Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de.


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