Braunschweig. Wenn am heutigen Dienstagnachmittag der Rat der Stadt Braunschweig tagt, gilt es eine außerplanmäßige Aufwendung in Höhe von 850.000 Euro im aktuellen Haushalt abzusegnen. Es geht um bauliche Sicherheitsmaßnahmen im Eintracht Stadion. Werden diese nicht umgesetzt, droht seitens des Landes Niedersachsen ein Ausschluss von Gästefans bei Risikospielen.
In der vergangenen Saison der 2. Fußball-Bundesliga sei es während einiger Heimspiele im Städtischen Stadion an der Hamburger Straße zu Sachbeschädigungen, zum Beispiel an Sitzschalen und Metallzäunen, zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Fangruppen und der Polizei sowie zu Körperverletzungen gekommen. Besonders heftige Ausschreitungen auch mit verbotener Pyrotechnik traten bekanntlich während des Heimspiels gegen Hannover 96 auf.
Innenministerium droht
Das Niedersächsische Innenministerium und die Polizeidirektion Braunschweig würden daher unter anderem bauliche Maßnahmen zur Vermeidung von Sachschäden und um die Fußballspiele sicherer zu machen fordern. Das Niedersächsische Innenministerium habe damit gedroht, sogenannte Hochrisikospiele unter Ausschluss von Gästefans austragen zu lassen, falls der Fußballverein Eintracht Braunschweig und der Stadionbetreiber nicht umgehend geeignete Maßnahmen treffen, um Sachbeschädigungen und Ausschreitungen in der Zukunft zu verhindern, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Daher müsse die Finanzierung noch im Haushalt 2024 erfolgen.
Hier besteht Handlungsbedarf
Nach Abstimmung mit dem Stadionbetreiber seien folgende Maßnahmen erforderlich und umgehend zu realisieren:
- Erneuerung und Erhöhung der Drehkreuze (Rheingoldstraße / Parkplatz P4)
- Trennung Sitzplätze / Stehplätze Gastbereich
- Schaffung eines eigenen Eingangs am Gastbereich von P4 aus
- Erhöhung diverse Zäune und Tore
- Austausch der brennbaren Sitzschalen in Block 18 gegen nicht brennbare Vario-Sitze
- Zusätzliche Fluchttüren im oberen Bereich der Südkurve (Blöcke 5-9)
- Erhöhung der Zaunanlage am Tennisheim auf ca. 2,40 m
- Errichtung einer Zaunanlage Block 14/15
Maßnahme muss verschoben werden
Um diese außerplanmäßigen Ausgaben finanzieren zu können, muss eine andere Maßnahme warten. Als Deckungsmittel werden die Haushaltsmittel aus der geplanten Sanierung der Duschen und Umkleiden im Städtischen Stadion vorgeschlagen. Diese müssten dann in den zukünftigen Haushaltsjahren neu veranschlagt werden. Inwieweit eine Kostenbeteiligung durch den Betreiber - sprich Eintracht Braunschweig - möglich sei, werde geprüft.
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