Union pocht auf Rückkehr zur Atomkraft

Unionsfraktionsvize Jens Spahn wirbt dafür, die zuletzt abgeschalteten Atomkraftwerke "so schnell wie irgend möglich" wieder ans Netz zu bringen.

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Atomkraftwerk (Archiv)
Atomkraftwerk (Archiv) | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Unionsfraktionsvize Jens Spahn wirbt dafür, die zuletzt abgeschalteten Atomkraftwerke "so schnell wie irgend möglich" wieder ans Netz zu bringen. "Man müsste investieren, Brennstäbe kaufen, Gesetze ändern, aber es geht technisch und - wenn alle zur Vernunft kommen - auch regulatorisch", sagte der CDU-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung".


Bei einer Laufzeit von mindestens zehn Jahren würden sich die notwendigen Investitionen lohnen. "Die Kernkraftwerke sind abgeschrieben. Sie könnten sicheren und günstigen Strom produzieren, mindestens bis in die Mitte der 30er-Jahre, vielleicht auch länger", sagte Spahn. "Dafür können wir dann aber auch nach und nach Kohlekraftwerke und damit CO2-Emittenten abstellen und auf den Atomstrom aus Frankreich verzichten."

Die Rückkehr zur Atomkraft sei notwendig, "weil Wind und Sonne nicht reichen", sagte Spahn. Neben den Kernkraftwerken brauche es auch Gaskraftwerke. "Aber Robert Habeck hat völlig dabei versagt, den Bau der Gaskraftwerke rechtzeitig in Gang zu bringen. Die Grünen und wir als Gesellschaft stehen vor der Frage: Wollen wir an der Anti-Kernkraft-Ideologie festhalten? Oder wollen wir Klimaneutralität und günstige Energie?", sagte der Fraktionsvize der NOZ. Um den Bau von Gaskraftwerken zu beschleunigen, rief Spahn Wirtschaftsminister Habeck (Grüne) auf, auf die Umrüstung auf Wasserstoff zu verzichten.

"Das macht es wahnsinnig teuer, und die Technik gibt es noch gar nicht, geschweige denn den Wasserstoff", sagte er. "Wir sollten so schnell wie möglich moderne Gaskraftwerke bauen, aber ohne die Wasserstofffähigkeit vorzuschreiben, und in einem zweiten Schritt mit CCS-Technik nachrüsten, mit der CO2 abgeschieden werden kann. So kann auch ohne Wasserstoff klimaneutral Strom erzeugt werden." Die Ampel müsse bei der Energiewende insgesamt "weg von den unbezahlbaren und realitätsfernen Goldrandlösungen", sagte Spahn.

Standards und Ideologie runterfahren, um voranzukommen - das müsse die Devise sein. "Denn das Klima schützen wollen wir alle, aber schnell, einfach, günstig und pragmatisch."


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