"Unterschiedliche Geschmäcker" - Nabu gibt Tipps zur Winterfütterung von Vögeln

Verschiedene heimische Vogelarten können von der Fütterung profitieren. Doch was ist eigentlich das Richtige für Meise & Co.?

Vögel brauchen im Winter unsere Unterstützung – doch sollte man einige Dinge beachten.
Vögel brauchen im Winter unsere Unterstützung – doch sollte man einige Dinge beachten. | Foto: Thorsten Raedlein

Region. In Niedersachsen sinken die Temperaturen und viele Menschen wollen in dieser Jahreszeit etwas für die Vogelwelt tun. Vor allem bei Frost und geschlossener Schneedecke, wenn es zu Nahrungsengpässen kommen kann, ist gegen richtiges Füttern nichts einzuwenden. Untersuchungen zeigen: Die Vogelfütterung in Städten und Dörfern kommt etwa 10 bis 15 Vogelarten zugute. Dazu gehören Meisen, Finken, Rotkehlchen und diverse Drosseln, so der Nabu in einer Pressemitteilung.


Die Winterfütterung sei aber noch aus einem weiteren Grund sinnvoll: „An Futterstellen lassen sich die Vögel aus nächster Nähe beobachten, auch in der Stadt“, betont Philip Foth, Pressesprecher des NABU Niedersachsen. So sei das Füttern nicht nur ein Naturerlebnis, sondern vermittele zudem Artenkenntnis. Das gelte besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben. Die meisten engagierten Naturschützer hätten einmal als begeisterte Beobachter am winterlichen Futterhäuschen begonnen.

Vögel haben unterschiedliche Geschmäcker


Jede Vogelart benötige spezielle Futterangebote: „Als Basisfutter, das im Zweifel von fast allen Arten gefressen wird, eignen sich Sonnenblumenkerne. Bei ungeschälten Kernen fällt zwar mehr Abfall an, dafür verweilen die Vögel aber länger an Ihrer Futterstelle. Freiland-Futtermischungen enthalten zusätzlich andere Samen unterschiedlicher Größe, die von verschiedenen Arten bevorzugt werden“, weiß Philip Foth. Die häufigsten Körnerfresser an Futterstellen seien Meisen, Finken und Sperlinge. In Niedersachsen würden daneben auch Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunellen, Amseln oder Zaunkönige überwintern. „Für sie kann man Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie in Bodennähe anbieten. Dabei ist darauf zu achten, dass dieses Futter nicht verdirbt“, verdeutlicht Foth.

Insbesondere Meisen würden auch Gemische aus Fett und Samen lieben, die man selbst herstellen oder als Meisenknödel kaufen könne. „Achten Sie beim Kauf von Meisenknödeln und ähnlichen Produkten darauf, dass diese nicht, wie leider noch häufig üblich, in Plastiknetzen eingewickelt sind“, empfiehlt Philip Foth. „Vögel können sich mit ihren Beinen darin verheddern und schwer verletzen.“

Als Futter grundsätzlich ungeeignet seien alle gewürzten und gesalzenen Speisen. Auch Brot sei nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt.

NABU empfiehlt Futtersilos


Grundsätzlich empfiehlt der NABU für die Fütterung ein sogenanntes Futtersilo, weil darin das Futter vor Nässe und Witterungseinflüssen geschützt sei. Außerdem werde im Silo im Gegensatz zu den offenen Futterhäuschen die Verunreinigung durch Vogelkot verhindert. Wer dennoch ein offenes Futterhäuschen nutze, sollte es unbedingt täglich reinigen. Außerdem sollte keine Nässe ins Futterhaus eindringen, da sich ansonsten Krankheitserreger ausbreiten würden.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Abfall