Region. Packen wie bei Tetris, plötzlich Stau und dann noch eine Panne – so startet der Urlaub alles andere als entspannt. Wer in der Ferienzeit mit dem Auto unterwegs ist, braucht starke Nerven. Doch mit ein paar einfachen Tipps von TÜV NORD kann die Fahrt sicherer und stressfreier werden.
Mit guter Planung, vorausschauendem Fahren und regelmäßiger Fahrzeugpflege wird die Urlaubsfahrt sicherer – und der Urlaub beginnt entspannt schon auf der Straße. Marc Winkler, Leiter der TÜV NORD Station in Wolfenbüttel-Halchter, erklärt, worauf es beim richtigen Packen ankommt, wie „Phantomstaus“ entstehen und wie man typische Sommerpannen vermeidet.
So packen Sie richtig
Oft passieren beim Beladen Fehler, die die Sicherheit gefährden können. Deshalb gilt: Schwere Sachen nach unten. Große Koffer am besten ganz unten und nah an die Rückbank legen. So bleibt das Auto stabiler, auch bei schnellen Ausweichmanövern.
Gewicht nicht überschreiten: Der Kofferraum hat Grenzen. Zu viel Gewicht belastet Fahrwerk und Reifen – das kann gefährlich werden. TÜV NORD bietet vor Fahrtantritt auch Gewichtskontrollen an.
Lose Gegenstände sichern: Alles, was herumfliegen könnte, muss festgeschnallt oder in Netze verstaut werden – die Hutablage sollte frei bleiben.
Wichtiges griffbereit: Papiere ins Handschuhfach, Snacks und Getränke in den Fußraum auf der Beifahrerseite.
Fahrräder richtig transportieren:Heckträger sind meist die beste Lösung. Wichtig: Belastungsgrenzen der Anhängerkupplung beachten.
Dachgepäck sichern: Dachboxen müssen gut befestigt und regelmäßig kontrolliert werden – das zulässige Gewicht steht in der Bedienungsanleitung.
Der Stau aus dem Nichts
Nichts ist passiert – und trotzdem steht plötzlich der Verkehr. Kein Unfall, keine Baustelle, keine gesperrte Spur. Der Grund: ein sogenannter Phantomstau. Doch wie entsteht dieser Stillstand ohne erkennbaren Auslöser? „Ein einzelnes Fahrzeug, das im dichten Verkehr bremst, kann eine Kettenreaktion auslösen“, erklärt der Stationsleiter. „Jede nachfolgende Bremsung wird stärker, bis schlussendlich der komplette Verkehr zum Erliegen kommt.“ Dieses Prinzip ist als Schmetterlingseffekt bekannt: kleine Ursache, große Wirkung. Besonders wenn Straßen an die Kapazitätsgrenze kommen, reicht schon ein kurzer Tritt auf die Bremse und der Stau ist da. Zum Glück lässt sich dieses Phänomen leicht vermeiden, und zwar mit Weitblick. Wer genügend Abstand und die Geschwindigkeit gleichmäßig hält sowie hektische Spurwechsel vermeidet, trägt zu einem gleichmäßigen Verkehrsfluss bei. Winkler: „Jede abrupte Aktion zwingt andere zum Bremsen – und genau so beginnt der Stau aus dem Nichts.“
Sommerpannen vermeiden
Nichts nervt mehr als eine Panne im Urlaub – besonders bei Hitze. Mit der richtigen Vorbereitung lassen sich viele Probleme vermeiden:
Reifenplatzer: Hitze macht Reifen weich und verschleißt sie schneller. Der Reifendruck sollte im Sommer etwas höher sein (bis 0,2 bar über Normalwert).
Überhitzter Motor: Bei Stau oder Bergen Motor ausschalten und 15 Minuten warten, bevor Kühlwasser nachgefüllt wird. Kaltes Wasser in heißen Motor zu kippen, kann großen Schaden anrichten.
Schwache Batterie: Hitze belastet Batterien, vor allem bei E-Autos. Schattige Parkplätze und regelmäßiges Nachladen helfen.
Klimaanlage im Check: Wartung nicht vergessen! Wenig Kältemittel oder Lecks führen schnell zum Ausfall.