Vereinsvorsitzender verspricht: Schützenfest Goslar soll stattfinden

Nach zwei schweren Jahren für Volksfeste, will Goslar in diesem Jahr einen würdigen 1.100 Geburtstag feiern. Im Interview verspricht der Vorsitzende des Organisationsvereins, dass das auch stattfinden soll. In welcher Form auch immer.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Alexander Panknin

Goslar. 1.100 Jahre wird Goslar in diesem Jahr alt. Grund genug ein Schützenfest zu planen, dass dem runden Geburtstag gerecht wird. Aber kann das überhaupt stattfinden? Ja, auf jeden Fall, sagt Sven Schneider, der 1. Vorsitzende des Vereins Volksfest Goslar im Interview mit regionalHeute.de. Man bereite sich auf verschiedene Szenarien vor. Nur eins steht für Schneider fest: Müssen Volksfeste in diesem Jahr ins Wasser fallen, kommt die ganze Branche unter die Räder.


Erst einmal würde das Goslarer Schützenfest ganz normal geplant, erzählt Sven Schneider, der erste Vorsitzende des Vereins Volksfest Goslar. Eine ganze Reihe von Attraktionen habe man bereits in Wartestellung: Eine der größten Indoorachterbahnen Deutschlands, eine berühmte Hochseilgruppe auf Motorrädern, die in 65 Metern Höhe über die Besucher fahren soll, viele Laufstände und natürlich Unterhaltung für die Kinder. Auch die legendäre Krake ist wieder dabei, nachdem sie im letzten Jahr gefehlt hatte. Ganz sicher könne man sich aber nicht sein, dass das Schützenfest zur Normalität zurückkehre. Omikron lässt die Lage ungewiss erscheinen.

Die Erfahrungen der letzten Jahre stimmen Schneider aber zuversichtlich. "Bis dahin sollten wir genug Leute durchgeimpft haben", glaubt der Vorsitzende des organisierenden Vereins. Ohnehin würde das Schützenfest im Sommer unter freien Himmel stattfinden. "Im letzten Sommer waren wir in Goslar bei der Inzidenz zum Teil auf null", erinnert Schneider. Und unter freiem Himmel sei die Ansteckungsgefahr ohnehin gering. Sollte sie aber wieder ausfallen, prognostiziert Schneider eine düstere Zukunft für Volksfeste, gerade kleinere. Von Hilfen könnten die Beschicker eben nicht ewig leben. Und wenn die wegbrechen, dann würden gerade die kleinen Volksfeste, mit nur einem Karussell und wenigen Buden, große Probleme bekommen überhaupt eine Attraktion zu finden.

Die Hoffnung auf die Politik


In dieser Woche träfe sich Schneider auch zum ersten Mal wegen des Schützenfestes mit der neuen Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner (SPD). Es ginge dabei nicht um einen "Blick in die Glaskugel", wie Schneider sagt, sondern um die Klärung eines Konzeptes. Was, wann wie unter welchen Umständen stattfinden könnte. Selbst wenn das Schützenfest nicht in seiner alten Form aus der Zeit vor der Pandemie stattfinden könnte, habe man Alternativen zur Hand. Die müssten aber vorbereitet werden.

Am Ende hoffe Schneider auch darauf, dass die "große" Politik sich einig werde. Noch im vergangenen November habe in NRW die Kirmes in Soest stattgefunden. Der Schaustellerverband habe damals festgestellt, dass sich die Infektionszahlen dadurch nicht signifikant erhöht hätten. In Niedersachsen wäre das zu diesem Zeitpunkt bereits undenkbar gewesen, besonders ohne Abzäunung und Einlasskontrollen. In Goslar sei das ohnehin nicht machbar, glaubt Schneider. Zu wenig Platz, zu viele Besucher und damit zu lange Wartezeiten. Am Ende des Tages hofft er aber auf das Wohlwollen der Politik, gerade im kommunalen Bereich. Und so hofft nicht nur Sven Schneider, dass Goslar einen würdigen 1100 Geburtstag begehen kann.


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