Verlustgeschäft: Stadt will Ostfalia-Campus verkaufen

von Frederick Becker


Die Stadt will auf mehr als zehn Millionen Euro verzichten, um den Calbecht-Campus los zu werden. Symbolfoto: MArc Angerstein
Die Stadt will auf mehr als zehn Millionen Euro verzichten, um den Calbecht-Campus los zu werden. Symbolfoto: MArc Angerstein | Foto: Marc Angerstein

Salzgitter. Die Stadt beabsichtig das Gelände des Ostfalia-Campus in Calbecht inklusive Gebäude an das Land zu verkaufen. Der Rat fasste in seiner Sitzung am gestrigen Mittwoch einen dahingehenden Grundsatzbeschluss. Bemerkenswert: Nur etwa die Hälfte des mit 16 Millionen Euro veranschlagten Preises wird an die Stadt gehen.


Außerdem verzichtet die Stadt mit diesem Schritt auf ein Zweieinhalb-Millionen-Darlehen für den Ausbau der Gebäude zu einer Fachhochschule.

Die Gründe der Stadt: Der gut 25 Jahre alte Vertrag mit dem Land zur Schaffung der Hochschule, mache es unmöglich kostendeckende Mieteinnahmen (Mieter ist das Land) zu erzielen. Außerdem besteht Sanierungsbedarf, Kostenpunkt: Gut drei Millionen Euro. Das Land hat eine Kaufoption und seit langer Zeit nun erstmalig eine Kaufbereitschaft eingeräumt. Springt das Land jetzt ab, müsse die Stadt jährlich mehr Geld in den Campus pumpen und um den Ostfalia-Standort bangen. Wie Oberbürgermeister Frank Klingebiel betonte, stellt der Verkauf sicher, dass die Hochschule vor Ort bleibt. Es sei ein "strukturpolitisch sinnvoller Schritt" und man sei in einer denkbar schlechten Verhandlungsposition.

Die FDP und Grünen hätten sich gerne mehr Zeit gewünscht, um eine Entscheidung über ein solch großes finanzielles Projekt auch mit einer entsprechenden Gewichtung zu behandeln - das über hundert Seiten umfassende Gutachten über den Zustand der Immobilie mache die Angelegenheit nicht einfacher. Die Linke vertraute der Einschätzung der Verwaltung und hielt es nicht für sinnvoll das Gutachten anzuzweifeln.


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