Vernachlässigt und krank: Veterinäramt befreit 67 Hunde

In einer gemeinsamen Aktion mit der Polizei Gifhorn konnten gestern zahlreiche Hunde gerettet werden, die unter widrigsten Bedingungen gehalten wurden.

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Symbolbild. | Foto: Pixabay

Brome. Am gestrigen Vormittag wurden vom Veterinäramt mit Unterstützung der Polizei 67 Hunde, die unter widrigsten Bedingungen zusammen auf einem Grundstück gehalten wurden, beschlagnahmt. Über den Fall berichtet der Landkreis Gifhorn in einer Pressemitteilung.



Mit Unterstützung von 13 Polizeibeamten haben gestern Vormittag neun Mitarbeiter aus dem Veterinäramt des Landkreises Gifhorn ein Haus sowie Grundstück in Brome durchsucht. Dem gemeinsamen Einsatz liegt ein Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Wolfsburg zugrunde. Sowohl jüngste und konkrete Tierschutzanzeigen als auch aktuelle polizeiliche Erkenntnisse ließen konkret darauf schließen, dass womöglich von den Grundstücksinhabern eine Vielzahl an Hunden unter tierschutz- und artwidrigen Umständen gehalten werden.

Etliche verwahrloste Hunde


Die Feststellungen vor Ort hätten tatsächlich jede vorher getroffene Annahme überstiegen: Insgesamt 67 Hunde, zumeist der Rasse Golden Retriever, aber auch Zwergpudel, Australian Shepherd, Rhodesian Ridgeback sowie Weimaraner, wurden an unterschiedlichen Orten auf dem Grundstück aufgefunden – fast alle in verwahrlostem, offensichtlich kranken und tierärztlich unbehandelten sowie abgemagerten Zustand. Die Tiere seien in einem Alter von wenigen Wochen bis zu mehreren Jahren. Amtstierärzte beschlagnahmten sämtliche Tiere.

Da regional aufgrund der großen Anzahl nicht ausreichend Kapazitäten für eine artgerechte Unterbringung und Versorgung zur Verfügung standen, mussten die Hunde auf geeignete Tierheime über Niedersachsen hinaus deutschlandweit aufgeteilt und dort untergebracht werden. Noch vor Ort wurde gegenüber den Hundehaltern ein vorläufiges Tierhaltungsverbot ausgesprochen.

Ermittlungen eingeleitet


Darüber hinaus sei gegen die Grundstücksbesitzer ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet worden – zunächst wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Etwaige weitere Verdachtsmomente würden aktuell im Detail geprüft. Vor Ort seien umfangreiche Beweismittel sichergestellt worden – mit Unterstützung polizeilicher Kriminaltechnik. Art und Umfang der hochgradig tierschutzwidrigen Umstände, aber auch die Vielzahl der betroffenen Tiere werden noch Tage in Anspruch nehmen. Insbesondere die genauen Hintergründe der Lebens- und Haltungsumstände zu den Hunden seien aktuell noch weitestgehend unbekannt.

Etwas Vergleichbares habe es im Landkreis Gifhorn bislang noch nicht gegeben. Mit tatkräftiger Unterstützung der Polizeiinspektion Gifhorn sei es gelungen, einer Vielzahl von zumeist verwahrlosten Hunden das Leben zu retten.

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