Berlin. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) rechnet mit einer weiteren Zunahme von Schäden durch Naturkatastrophen. "Unsere Einschätzung deckt sich mit Studien, zum Beispiel von Swiss Re", sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe).
Nach einer Prognose des Schweizer Rückversicherers könnten bis zum Jahr 2040 die wetterbedingten Katastrophenschäden in Deutschland um 90 Prozent zunehmen. Der Geschäftsführer mahnte Gegenmaßnahmen an, um das Risiko eines solchen Szenarios zu mindern. "Nur durch klimaangepasstes Bauen können die volkswirtschaftlichen Schäden der Zukunft durch Klimaänderungen und Extremwetterereignisse verringert werden", sagte er. "Prävention und Klimafolgenanpassung sind der Dreh- und Angelpunkt, damit Schäden durch Naturkatastrophen und damit Versicherungsprämien finanziell nicht aus dem Ruder laufen."
Laut Asmussen hat etwa jeder zweite Hausbesitzer in Deutschland eine sogenannte Elementarschadenversicherung abgeschlossen, um sich vor den finanziellen Folgen extremer Naturgefahren wie Starkregen, Überschwemmung oder Hochwasser zu schützen. Nach dem Ahrtal-Hochwasser hätten die Versicherer etwa 400.000 neue Elementarschadenversicherungen bei Wohngebäuden registriert - viermal mehr als sonst in einem Quartal. "Direkt nach einer Naturkatastrophe haben die Menschen das Bedürfnis, sich abzusichern", so Asmussen. Das Interesse nehme jedoch "mit wachsendem zeitlichem Abstand zum Ereignis" wieder ab.
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