Allendorf. Der Chef des hessischen Heizungsunternehmens Viessmann sieht trotz politischer Debatten um das neue Heizungsgesetz einen klaren Trend zu einem schnellen Hochlauf von Wärmepumpen. Dem "Handelsblatt" sagte Max Viessmann: "Die Verkäufe von Wärmepumpen sind im ersten Quartal dieses Jahres um 110 Prozent gestiegen. Die Stoßrichtung ist also klar, genauso wie die Aufbruchstimmung im gesamten Land - unabhängig von vereinzelten Diskussionen in Berlin."
Viessmann spielt damit darauf an, dass das geplante Gebäudeenergiegesetz (GEG) noch immer ein Streitpunkt zwischen Grünen und FDP ist. Der Heizungsmarkt wandele sich rasant von Gasheizungen zu Wärmepumpen. Vor diesem Hintergrund hatte Viessmann Ende April seine Heizungssparte und damit den Kern des Unternehmens an das US-Unternehmen Carrier verkauft.
Carrier-Chef David Gitlin sagte zu dem Deal: "Der globale Trend in der Klimalösungsbranche ist eindeutig." Die Gesellschaft bewege sich weg von fossilen, hin zu erneuerbaren Energien. Im Hinblick auf den deutschen Heizungsstreit sagte Gitlin: "Dabei geht es nicht darum, ob eine Rechtsvorschrift am 1. Januar oder am 1. Juli verabschiedet wird, sondern vielmehr um eine langfristige Perspektive." Zudem kündigte der Carrier-Chef für das kommende Jahr an: "Wir werden Investitionen in signifikanter Höhe in der EU tätigen."
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