Volkswagen: Trinity-Werk in Warmenau ist weiter Option

Bis Anfang 2025 werden zunächst rund 460 Millionen Euro in das Stammwerk am Konzernsitz investiert. Auch ein vollelektrisches SUV ist in Planung.

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Symbolbild | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Wolfsburg. Volkswagen will den Standort Wolfsburg fit für die Zukunft machen: Im ersten Schritt wird die Marke bis Anfang 2025 rund 460 Millionen Euro in das Stammwerk am Konzernsitz investieren. Das kündigte Markenchef Thomas Schäfer am Mittwoch während der Betriebsversammlung in Wolfsburg an. Die Investitionen fließen vor allem in die Vorbereitungen für die Produktion des neuen ID.31. Wie es in einer Pressemitteilung heißt, hält man sich auch die Option für einen Werkneubau in Warmenau weiter offen.



Das kompakte Elektroauto ID.31 soll ab 2023 in Wolfsburg vom Band laufen – zunächst in Teilfertigung, ab 2024 ist die Vollfertigung vorgesehen. Bis Ende 2025 soll der Hochlauf abgeschlossen sein. Die notwendigen Qualifizierungs­maßnahmen der Belegschaft werden jetzt vorbereitet. Nach dem Hochlauf der ID.31 Produktion soll ein zusätzliches vollelektrisches Modell im boomenden SUV-Segment die E-Auslastung in Wolfsburg nachhaltig erhöhen. Die technische Basis für das neue Modell ist der Modulare E-Antriebsbaukasten (MEB). Die Elektroplattform von Volkswagen wird als MEB+ substanziell weiterentwickelt und damit noch leistungsfähiger. Der neue ID.3 wird ab 2023 auch in Wolfsburg produziert.

Ab 2033 nur noch E-Autos


Als weiterer Eckpfeiler für den Standort Wolfsburg kommt anschließend das Fahrzeugprojekt Trinity hinzu. Grundlage wird die zukünftige konzernweite Fahrzeugplattform SSP (Scalable Systems Platform) sein. Spätestens Ende 2033 wird die Marke Volkswagen in Wolfsburg wie in all ihren anderen europäischen Werken ausschließlich Elektroautos bauen.

Ein erster Schritt in die elektrische Zukunft des Werks ist die Einrüstung für den ID.31. Ab 2023 läuft das Elektrofahrzeug - zusätzlich zur bisherigen Produktion in Zwickau - auch in Wolfsburg vom Band. Für den größten Standort des Volkswagen Konzerns ist es das erste vollelektrische Fahrzeug auf MEB-Basis.

Markenchef Thomas Schäfer stellte in Aussicht, dass perspektivisch ein weiteres MEB-Modell im Stammwerk geplant ist, und zwar ein vollelektrisches SUV. „Das ist das weltweit größte Fahrzeugsegment, in dem auch unser beliebter Tiguan zuhause ist. Das neue Modell kann unsere Bestseller ID.4 und ID.5 hervorragend ergänzen. Wir wollen so unsere Marktposition weiter ausbauen und den Kundinnen und Kunden Fahrzeuge von hoher Qualität bieten, die sie gewohnt sind“, sagte Schäfer.

MEB auf das nächste Level heben


Für das E-SUV wird Volkswagen die Weiterentwicklung des Elektrobaukastens MEB, den MEB+, nutzen. Schäfer: „Der MEB hat noch viel Potenzial. Unser Ziel ist es, die Plattform auf das nächste Level zu heben. Dafür investieren wir substanziell in ihre Aufwertung. Mit dem MEB+ sind wir dann für die nächsten Jahre hervorragend aufgestellt.“ Bereits 2020 hätten Analysten die E-Plattform von Volkswagen unter die Lupe genommen und seien zu dem Urteil gekommen, dass sie die „überzeugendste Lösung eines etablierten Automobilunternehmens“ auf dem Markt der E-Fahrzeuge sei.

Die Kundinnen und Kunden würden von dem MEB+ in vielerlei Hinsicht profitieren. Mit ihm seien höhere Ladegeschwindigkeiten und größere Reichweiten möglich. In dem System plant Volkswagen zudem die hochstandardisierte Einheitszelle der konzerneigenen Zellfabrik in Salzgitter (Produktionsstart 2025) einzusetzen.

Trinity-Standort noch offen


Mit „Accelerate“ habe Volkswagen eine starke Markenstrategie für das elektrische und digitale Mobilitätszeitalter vorgelegt. Auf dem Weg dahin werde mit dem Programm „Energize“ ein weiterer Booster eingelegt. Leuchtturmprojekt der Strategie bleibe das Fahrzeugprojekt Trinity auf Basis der hoch-skalierbaren SSP-Plattform. Der Start für das Projekt erfolgt entsprechend der zeitlich entzerrten Software-Entwicklung. Eine Entscheidung, wo das Fahrzeug in Wolfsburg gefertigt wird, ist noch nicht getroffen. Deshalb hält sich Volkswagen die Option für einen Werkneubau in Warmenau weiter offen.


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