Von Inflation bis Corona - Das sind die größten Ängste der Deutschen

Während die Angst vor Pandemie und Krieg sinkt, sorgen sich immer mehr Menschen um Einwanderung. Zur Top 3 gehören aber andere Themen.

Quelle: Ipsos Global Advisor Studie "What worries the world". Repräsentative Stichprobe deutscher Erwachsener zwischen 16 und 74.
Quelle: Ipsos Global Advisor Studie "What worries the world". Repräsentative Stichprobe deutscher Erwachsener zwischen 16 und 74. | Foto: Ipsos GmbH

Deutschland. Die Sorge wegen Einwanderung steigt in Deutschland den dritten Monat in Folge an. Laut der aktuellen „What Worries the World“-Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos gibt inzwischen mehr als ein Viertel der Bundesbürger (27 Prozent) an, dass Einwanderung für sie zu den drei größten persönlichen Sorgen zählt. Gleichzeitig fallen die Angst vor einem militärischen Konflikt und dem Coronavirus im Sorgen-Ranking auf den jeweils niedrigsten Stand seit Beginn des Ukraine-Krieges beziehungsweise dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie. Die mit Abstand größte Sorge der Deutschen bleibt trotz eines leichten Rückgangs in den letzten Monaten weiterhin die Inflation. Das teilt die Ipsos GmbH in einer Pressemitteilung mit.



Fast die Hälfte aller Deutschen (46 Prozent) empfindet nach wie vor die Inflation als besonders besorgniserregend im eigenen Land, auch wenn die Sorgen wegen Preissteigerungen zuletzt um einen Prozentpunkt gesunken sind. Die Angst vor Armut und sozialer Ungleichheit (35 Prozent) und dem Klimawandel (29 Prozent) komplettieren die Top3 der größten Sorgen der Menschen. Im internationalen Vergleich steht Deutschland in Sachen Klimasorgen damit gleichauf mit Australien an der Spitze und deutlich über dem globalen Durchschnitt von 16 Prozent. Auf Platz vier im deutschen Sorgenranking folgt das Thema Einwanderung mit einem Anstieg zum Vormonat um drei Prozentpunkte auf 27 Prozent. Seit September 2022 hat diese Besorgnis sogar um 11 Punkte zugenommen.

Kriegs- und Coronasorgen auf neuem Tiefststand


Die Corona-Ängste der Deutschen fallen auf den tiefsten Stand seit dem Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020. Nur jeder Zehnte (10 Prozent) zählt das Coronavirus momentan noch zu den größten persönlichen Sorgen, elf Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Vor genau einem Jahr gaben sogar noch 51 Prozent der Bundesbürger an, sich stark wegen COVID-19 zu sorgen. Doch nicht nur Corona besorgt die Deutschen immer weniger. Fast ein Jahr nach der russischen Invasion in der Ukraine zeichnet sich allmählich auch eine gewisse Kriegsmüdigkeit in der Bevölkerung ab. Nur noch jeder Fünfte (21 Prozent) zählt die Angst vor militärischen Konflikten aktuell noch zu den wichtigsten Sorgenthemen in Deutschland – ganze acht Prozentpunkte weniger als im Vormonat und der niedrigste Stand seit Kriegsbeginn.

Die andauernden Inflationssorgen scheinen zumindest in Deutschland keine Auswirkungen auf die wahrgenommene Jobsicherheit zu haben. Mit einem Anteil von nur 6 Prozent, die die Arbeitslosigkeit zu den aktuell größten persönlichen Sorgen zählen, steht die Bundesrepublik am unteren Ende im weltweiten Vergleich. Die Menschen in Südafrika (64 Prozent) und Indonesien (44), aber auch in Spanien (41) fürchten deutlich häufiger einen Jobverlust.

Zur Studie


Die Ergebnisse stammen aus der Ipsos Global Advisor-Studie "What Worries the World". Bei der Online-Umfrage wurden zwischen dem 25. November und dem 09. Dezember 2022 insgesamt 19.504 Personen aus 29 Ländern über das Ipsos Online Panel-System interviewt. In Israel, Kanada, Malaysia, Südafrika, der Türkei und den USA waren die Befragten zwischen 18 und 74 Jahren alt, in Indonesien und Thailand zwischen 20 und 74 Jahren und in allen anderen Ländern zwischen 16 und 74 Jahren.

Auf die Frage "Welche drei der folgenden Themen machen Ihnen in Ihrem Land die größten Sorgen?" konnten die Teilnehmer folgende Punkte auswählen: "Arbeitslosigkeit und Arbeitsmarkt", "Armut und soziale Ungleichheit", "Beibehaltung von Sozialprogrammen/des Wohlfahrtstaats", "Bildung, Aus- und Weiterbildung", "Coronavirus (COVID-19)", "Einwanderung", "Gesundheitswesen", "Inflation", "Klimawandel", "Korruption und finanzielle bzw. politische Skandale", "Kreditverfügbarkeit", "Kriminalität und Gewalt", "Militärischer Konflikt zwischen Nationen", "Moralischer Verfall", "Steuern", "Terrorismus", "Umweltverschmutzung/Umweltgefahren" sowie "Zunehmender Extremismus".


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