Vortrag über Kunst aus dem Konzentrationslager


"Metamorphose" von Pavel Fantl, Theresienstadt 1944. Foto: Sammlung des Yad Vashem Art Museum, Jerusalem
"Metamorphose" von Pavel Fantl, Theresienstadt 1944. Foto: Sammlung des Yad Vashem Art Museum, Jerusalem | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Zu einem Vortrag von Kunstwissenschaftler Dr. Jörn Wendland mit dem Titel „Zeichne, was du siehst! Bilder gegen das Vergessen – Kunst aus dem KZ“ lädt das Städtische Museum Braunschweig, Haus am Löwenwall, Steintorwall 14, am kommenden Samstag, 21. April, um 17 Uhr, ein.


Der Eintritt zum Vortrag im Rahmen der Ausstellung „PHILIBERT UND FIFI Karikaturen des französischen Zwangsarbeiters P. Philibert Charrin im Nationalsozialismus“ ist frei.

Jörn Wendland ist Kunsthistoriker, Dozent und Ausstellungsmacher. Seine Dissertation zum Thema „Häftlingszeichnungen – narrative Bildserien von KZ-Häftlingen“ wurde 2013 von der Universität Wien angenommen. Als leidenschaftlicher Lokalhistoriker führt er außerdem interessierte Gruppen durch die Kölner Stadt- und Kulturgeschichte und veranstaltet Workshops für Schulklassen.

Die Häftlinge zeichneten im Verborgenen, nutzten als Material Regenwasser, Kohle, Mehlsäcke oder auch Krankmeldungen der SS, die sie heimlich aus dem Müll fischten. Wer erwischt wurde, dem drohten nicht selten Folter, Lagergefängnis oder die Versetzung in eine Strafkompanie, was den Tod bedeuten konnte. Trotz der schwierigen Bedingungen gelang es einigen wenigen Häftlingen, ihr Leben im KZ künstlerisch festzuhalten. Aber warum zeichneten die Menschen überhaupt? Welche Motive brachten sie zu Papier? Und was geschah mit ihren Zeichnungen nach der Befreiung?

Der Kunsthistoriker Jörn Wendland hat in seiner Doktorarbeit die Kunst der Häftlinge und Überleben den aus den NS-Zwangslagern untersucht und die Ergebnisse in einem Buch veröffentlicht. Seine Recherchen führten ihn unter anderem nach Polen, Tschechien, Österreich und Israel, wo er überlebende Künstler wie Thomas Geve und Helga Weissová zu ihren Werken und den Umständen, unter denen sie entstanden, befragte. In seinem Vortrag spricht Jörn Wendland über seine Begegnungen und die Bilder aus den Lagern.

Die Ausstellung „PHILIBERT UND FIFI Karikaturen des französischen Zwangsarbeiters P. Philibert Charrin im Nationalsozialismus“ ist eine Zusammenarbeit des Städtischen Museums Braunschweig mit dem NS- Dokumentationszentrums der Stadt Köln. Sie ist noch bis zum 13. Mai im Haus am Löwenwall zu sehen.


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