Berlin. Die hohe Auslastung der Züge in den Sommermonaten 2022, in denen das 9-Euro-Ticket galt, hat zu einer deutlichen Zunahme der verbalen Attacken gegen das Zugpersonal geführt. Das geht aus Zahlen der Deutschen Bahn hervor, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" in ihren Dienstagausgaben berichten.
Von Juni bis August gab es allein 4.202 verbale Übergriffe. Zum Vergleich: In den drei Monaten vor dem 9-Euro-Ticket kam es zu 2.938 verbalen Attacken, in den drei Monaten nach dem Ende des Sonderangebots sank die Zahl wieder auf 3.653 Vorfälle. Die dem RND vorliegenden detaillierten Zahlen des Konzerns umfassen den Zeitraum Januar bis November. In diesem Zeitraum gab es im vergangenen Jahr 13.578 Übergriffe.
2021 waren es im gleichen Zeitraum 9.995. Bei 12.302 Fällen 2022 handelte es sich um verbale Attacken (Beleidigungen, Bedrohungen, Nötigungen), bei 1.276 um körperliche Übergriffe (2021: 9.012 und 983). Beim ab Mai gültigen "Deutschlandticket" erwartet die Bahn eine Steigerung der Auslastung um zehn Prozent auf bestimmten Strecken. Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats von DB Regio, Ralf Damde, fordert, die Sicherheit für Bahnpersonal zu verbessern. Er sagte dem RND: "Wir brauchen bei "schwierigen Zügen" - diese sind alle bekannt - eine zusätzliche Bestreifung durch die Bundespolizei."
Sollte dies nicht möglich sein, müsse es zumindest zwei Kundenbetreuer oder eine Begleitung durch die DB Sicherheit geben. Die DB Regio müsse das bei den Bundesländern als Aufgabenträger einfordern. Wenn die Videoaufzeichnung bei einem Zug nicht funktioniere, müsse dieser aus dem Verkehr gezogen werden, forderte der Betriebsratschef weiter. Die Sicherheit der Beschäftigten und der Kunden müsse an erster Stelle stehen.
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