Berlin. Die Ex-Linke Sahra Wagenknecht hat Vorwürfe führender Linken-Politiker zurückgewiesen, sie sei verantwortlich für die schwierige Situation der Partei. Nicht ihr Ausstieg mache die Linke kaputt, vielmehr habe die Politik der Parteiführung die Wähler vertrieben.
"Dadurch ist die Linke immer bedeutungsloser geworden", sagte Wagenknecht den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben). "Schon bei der letzten Bundestagswahl, als noch keiner über eine neue Partei diskutierte, fiel die Linke unter 5 Prozent. Noch vier Jahre zuvor, als Dietmar Bartsch und ich Spitzenkandidaten waren, hatten wir 9,2 Prozent." Gleichwohl schloss Wagenknecht eine Koalition ihres neuen Bündnisses mit der Linken nach der nächsten Bundestagswahl nicht aus. "Wir werden keine Asylpolitik mittragen, die die Zahlen noch weiter erhöht, und wir werden auch keinen radikalen Klima-Aktivismus unterstützen", sagte sie. "Aber wenn es um Themen wie Mindestlohn oder Rente geht, gäbe es Übereinstimmungen." Beim Parteitag der Linken in Augsburg hatte Fraktionschef Dietmar Bartsch die Gruppe um Wagenknecht für die Auflösung der Linken-Bundestagsfraktion verantwortlich gemacht. Die Liquidation sei eine "gewaltige Niederlage", sagte Bartsch. "Die Verantwortung dafür tragen zuallererst die zehn Abgeordneten, die die Partei verlassen haben." Zuvor hatte Linken-Ikone Gregor Gysi Wagenknechts Vorgehen als "feige" und "unmoralisch" bezeichnet.
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