Wagenknecht will gegen hohe Preise an Autobahnen vorgehen

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht hat ein Eingreifen des Bundes gegen hohe Preise an der Autobahn gefordert.

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Autobahnraststätte (Archiv)
Autobahnraststätte (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht hat ein Eingreifen des Bundes gegen hohe Preise an der Autobahn gefordert. "Die Abzocke an deutschen Autobahnen ist nicht nur in den Sommerferien ein teures Ärgernis", sagte Wagenknecht den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).


Preisunterschiede von fast 40 Cent für einen Liter Sprit und überteuerte Essens- und Toilettenpreise seien nicht zu rechtfertigen, so die BSW-Politikerin weiter. Hier bereichere sich ein Monopolist und seine ausländischen Anteilseigner. "Dass weder die Kartellbehörden noch die Bundesregierung diesem Treiben Einhalt gebieten, ist inakzeptabel", sagte Wagenknecht weiter. Autofahrer dürften nicht länger auf Autobahnraststätten abkassiert werden.

Der Raststättenbetreiber Tank und Rast wies auf Anfrage der Zeitungen eine angebliche Monopolstellung zurück. Im Kerngeschäft stehe man "im intensiven Wettbewerb mit einer Vielzahl von Systemanbietern neben der Autobahn", hieß es. Mit Blick auf die Preise müssten die unternehmerisch selbstständigen Franchisepartner "ganz anders kalkulieren als andere Dienstleistungskonzepte neben der Autobahn". So seien die Raststätten in den meisten Fällen ausschließlich auf Kunden angewiesen, die die Autobahn in eine Fahrtrichtung befahren.

Das für Verbraucherschutz verantwortliche Umweltministerium zeigte sich dennoch alarmiert. "Gerade in der Urlaubszeit ärgern sich viele Menschen über hohe Sprit- und Lebensmittelpreise an den Autobahnraststätten", sagte ein Sprecher der zuständigen Ministerin Steffi Lemke (Grüne). "Wir nehmen die Beschwerden über die hohen Preise an Autobahnraststätten sehr ernst."

Tank und Rast war bis 1998 staatlich, wurde dann privatisiert. Heute sind Anteilseigner von Tank und Rast Investoren aus Abu Dhabi und Kanada sowie eine Allianz-Tochter und Munich Re. Als sogenannter Konzessionär hat der Konzern vom Bund das Recht erhalten, die Raststätten zu bewirtschaften. Dafür zahlt das Unternehmen eine sogenannte Konzessionsabgabe.


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