Salzgitter. Die Wahle-Mecklar-Leitung ist mit einer Länge von rund 230 Kilometer eines der größten Netz- ausbauprojekte von TenneT. Nun hat die zuständige Behörde, die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV), am 29. und 30. Oktober die beteiligten Träger öffentlicher Belange, Verbände, Privatpersonen und die Vorhabenträgerin TenneT nach Salzgitter eingeladen.
Dort wurden die eingereichten Einwendungen und Stellungnahmen für die Planänderung erörtert.
Die Planänderung umfasst zum einen Änderungen im Bereich der Freileitung, die sich aus der ersten Beteiligung 2015 ergeben haben, und zum anderen den rund 13 Kilometer langen neuen Erdkabelabschnitt zwischen Lesse und Holle. Möglich wurde der Abschnitt durch die Änderung des „Gesetzes zum Ausbau von Energieleitungen“ (EnLAG) im Dezember 2015, das eine zusätzliche Erdkabelpilotstrecke zwischen den Umspannwerken Wahle und Lamspringe erlaubt.
Der begonnene Dialog mit Anwohnern und der lokalen Öffentlichkeit wurde im Zuge der umfangreichen Planungen und Untersuchungen für die Erdkabeltrasse fortgesetzt. Dadurch konnte der Trassenverlauf an mehreren Stellen bereits in der Planungsphase optimiert und im Sinne der eingebrachten Hinweise angepasst werden. Das Ergebnis dieses kontinuierlichen und konstruktiven Austausches zeigt sich an der Zahl eingereichter Einwendungen und Stellungnahmen im Zuge des Planänderungsverfahrens. Bei der niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr gingen bis zum Ende der Einwendungsfrist 67 Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange und 52 Einwendungen von Privatpersonen ein.
Die Planung der 380-kV-Leitung wurde an den beiden Tagen ausführlich erörtert: Am Montag, 29. Oktober, wurden die privaten Einwendungen erörtert und am Dienstag, 30. Oktober, waren die Träger öffentlicher Belange wie Städte, Gemeinden, und Naturschutzvereinigungen eingeladen, ihre Stellungnahmen zu erörtern. Der nicht-öffentliche Erörterungstermin fand am Montag ab 13 Uhr und am Dienstag ab 10 Uhr im Saal der Wasserburg Salzgitter-Gebhardshagen statt. In sachlichen und konstruktiven Diskussionen konnte eine Vielzahl wichtiger Themen und Hinweise besprochen werden, dabei ging es vor allem um Bodenschutz und kleinräumige Trassenanpassungen sowie den Schutz des Menschen und der Tier- und Pflanzenwelt.
Die Leitung Wahle-Mecklar: Bedarf und Verfahrensstand
Mit einer Spannung von 380 Kilovolt wird die geplante Höchstspannungsleitung Wahle in Nieder- sachsen mit Mecklar in der Gemeinde Ludwigsau in Nordhessen verbinden. Energieknotenpunkte sind dabei die Umspannwerke an den Endpunkten der Leitung sowie in Lamspringe und Hardegsen. Dort wird die Energie in die Regionen verteilt oder bei Bedarf aus den Regionen ab- transportiert. Die rund 230 Kilometer lange Leitung erhöht außerdem die Übertragungskapazität für Windenergie in der Nord-Süd-Achse und gewährleistet auch in Zukunft die Versorgungssicherheit und Netzstabilität in Niedersachsen und Nordhessen. Der vordringliche Bedarf für diese Leitung wurde 2009 im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) festgestellt.
Das Gesamtprojekt Wahle-Mecklar wird in vier Einzelverfahren beantragt. Bisher erhielt TenneT Planfeststellungsbeschlüsse und damit Baurecht für die Abschnitte B und D der Wahle-Mecklar- Leitung. Die Leitungsabschnitte A und C befinden sich aktuell noch im Planfeststellungsverfahren. Die Inbetriebnahme der geplanten Höchstspannungsleitung Wahle-Mecklar strebt TenneT bis Ende 2021 an.
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