Warnstreik am Mittwoch: Einschränkungen auch in Wolfenbüttel erwartet

Am Mittwoch drohen in Wolfenbüttel Einschränkungen – in Kitas, Kreis-und Stadtverwaltungen und bei der Müllabfuhr müssen sich Bürger auf Wartezeiten und Schließungen einstellen.

von


Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Wolfenbüttel. Am morgigen Mittwoch wird es auch in Stadt und Landkreis Wolfenbüttel zu Einschränkungen im öffentlichen Dienst kommen. Grund ist der von der Gewerkschaft Verdi ausgerufene Warnstreik, der zahlreiche Einrichtungen und Dienstleistungen betreffen wird. Bürger müssen sich auf längere Wartezeiten, geschlossene Einrichtungen und Ausfälle bei der Müllabfuhr einstellen.



Die Stadtverwaltung Wolfenbüttel teilte mit, dass es insbesondere im Bereich der Bürgerdienste zu längeren Wartezeiten kommen kann. Wer dringend Behördengänge zu erledigen hat, sollte daher möglichst auf einen anderen Tag ausweichen oder mit Verzögerungen rechnen.

Ein besonders sensibles Thema ist der Betrieb der Kindertagesstätten. Laut Stadtverwaltung kann es zu vollständigen oder teilweisen Schließungen einzelner Gruppen kommen. Eltern wird geraten, sich direkt bei den Leitungen ihrer jeweiligen KiTa über die genaue Lage zu informieren. Ob ein Notdienst für berufstätige Eltern angeboten wird, hängt von der Verfügbarkeit des anwesenden Personals ab.

Auch Landkreis betroffen


Auch der Landkreis Wolfenbüttel weist daraufhin, dass es am morgigen Mittwoch zu Einschränkungen kommen kann. Die Beschäftigten des Landkreises Wolfenbüttel und des Abfallwirtschaftsbetriebes Landkreis Wolfenbüttel (ALW) nehmen an dem Warnstreik teil.

Die Landkreisverwaltung ist an diesem Tag zu den üblichen Öffnungszeiten von 8 bis 12.30 Uhr sowie telefonisch und per E-Mail erreichbar. Aufgrund des Warnstreiks kann es jedoch zu Einschränkungen kommen.

Einschränkungen bei der Müllabfuhr möglich


Aufgrund des angekündigten Warnstreiks kann es zu Einschränkungen bei der Müllabfuhr durch den Abfallwirtschaftsbetrieb im Landkreis Wolfenbüttel (ALW) kommen. Der ALW bittet darum, die Abfallbehälter am Mittwoch in jedem Fall wie gewohnt zu den geplanten Abfuhrterminen bereitzustellen. Einzelne Touren können jedoch streikbedingt ausfallen.


Für diesen Tag geplante Gestellungen von Mini-Mulden und Containern sowie Sperrmüllabfuhren werden am Folgetag nachgeholt.

Recyclinghof Linden und Bodenlager Weferlingen geschlossen


Das EVZ (Entsorgungs- und Verwertungszentrum) Bornum sowie der Recyclinghof und das Bodenlager in Klein Elbe sind an diesem Tag geöffnet. Der Recyclinghof in Linden und das Bodenlager Weferlingen bleiben an diesem Tag geschlossen.

Hintergrund des Streiks


Der Warnstreik in Wolfenbüttel ist Teil einer größeren Protestaktion, die unter anderem auch Braunschweig und weitere Städte betrifft. In Braunschweig werden Busse und Straßenbahnen komplett stillstehen, außerdem sind auch die Stadtverwaltung, das Klinikum, die Agentur für Arbeit sowie weitere Einrichtungen betroffen.

Verdi fordert für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes eine Gehaltserhöhung von 8 Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr pro Monat. Zusätzlich verlangt die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage sowie ein Zeitkonto zur flexibleren Gestaltung der Arbeitszeit. Laut Verdi-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller sei es notwendig, den öffentlichen Dienst attraktiver zu machen, um dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Auch die hohe Inflation sei ein Grund für die Gehaltsforderungen, da Arbeitnehmer durch steigende Preise finanziell unter Druck geraten.

Kundgebung auf dem Schlossplatz


ver.di-Gewerkschaftssekretärin Maren Kaltschmidt-Nagel: „Die Arbeitgeberseite hat nichts vorgelegt. Jetzt ist es an den Beschäftigten für etwas Bewegung in der nächsten Verhandlungsrunde sorgen!“ Zum Streik aufgerufen seien die Beschäftigten der Städte und Landkreise Wolfenbüttel, einschließlich Kitas und Horte, der Ver- und Entsorgung, der Stadtwerke und des Jobcenters Wolfenbüttel. Es könne zu Beeinträchtigungen kommen.

In Wolfenbüttel treffen sich die Streikenden ab 9.30 Uhr vor dem Bahnhof, von dort soll es einen Demozug durch die Innenstadt zum Schlossplatz geben. Um 10 Uhr soll auf dem Schlossplatz die Kundgebung stattfinden. Unter anderem soll dort die stellvertretende ver.di Landesleiterin Ute Gottschaar sprechen.

Kaltschmidt-Nagel weist auf die zentralen gewerkschaftlichen Forderungen hin: „Acht Prozent mehr, mindestens aber 350 Euro, damit die Verluste durch die Inflation der letzten Jahre ausgeglichen werden und damit der Öffentliche Dienst wieder attraktiver wird. Außerdem drei freie Tage und ein ‚Meine-Zeit-Konto‘, um Belastungen durch die Arbeit zu reduzieren: Die kommunalen Arbeitgeber müssen beim Gehalt und bei der Belastung was verändern, sonst stehen sie bald ohne Nachwuchskräfte da! Die Anzahl der nicht besetzten Stelle ist jetzt schon dramatisch hoch.“

Streikaktionen in Braunschweig


Auch in Braunschweig wird ein größerer Protest erwartet. Dort werden Beschäftigte in einem sogenannten „Sternmarsch“ in die Innenstadt ziehen. Drei Demozüge starten um 9:15 Uhr an verschiedenen Punkten der Stadt und treffen sich zur zentralen Kundgebung um 10 Uhr auf dem Schlossplatz. Besonders bemerkenswert ist, dass sich dort auch politische Vertreter der demokratischen Parteien den Fragen der Streikenden stellen wollen.

Auswirkungen für die Bevölkerung


Die Bürger in Wolfenbüttel müssen sich auf Einschränkungen einstellen, jedoch ist das genaue Ausmaß des Streiks in der der Stadtverwaltung noch unklar. Besonders Eltern kleiner Kinder sollten rechtzeitig klären, ob und in welchem Umfang die Betreuung ihrer Kinder gesichert ist. Auch wer am Mittwoch einen Behördengang plant, sollte sich auf mögliche Verzögerungen oder Einschränkungen vorbereiten.