Warnstreik am Samstag: Wird es eng für das Last-Minute-Geschenk?

Die Dienstleistungsgesellschaft Verdi ruft landesweit zum Streik im Einzelhandel auf.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Region. Die Dienstleistungsgesellschaft Verdi hatte es bereits angekündigt: Am Tag vor Heiligabend soll es zu Warnstreiks im Einzelhandel kommen. Anders als in anderen Teilen Deutschlands, wo es bereits am heutigen Donnerstag zu Aktionen kommt (regionalHeute.de berichtete), will man sich in Niedersachsen ganz auf den 23. Dezember konzentrieren. Das teilt der Verdi Landesbezirk Niedersachsen-Bremen in einer Pressemitteilung mit.



Sie würden hingehalten, vertröstet und gäben sich dennoch weiter kämpferisch: die Beschäftigten im Handel, heißt es in der Meldung. Seit mehr als sieben Monaten warte man auf einen Tarifabschluss, der Wertschätzung und Anerkennung für ihre Leistung widerspiegele. Die Arbeitgeber verweigerten jedoch nach wie vor Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft.

"Einer der verkaufsstärksten Tage"


Deshalb rufe Verdi die Beschäftigten im Handel bundesweit zu Streikaktionen zwischen Donnerstag und Samstag vor Weihnachten auf. Die Kollegen in Niedersachsen und Bremen sollen sich am 23. Dezember mit landesweiten Warnstreiks daran beteiligen. „Das Verhalten der Arbeitgeber ist nicht akzeptabel. Deswegen gehen wir am Tag vor Heiligabend, einem der verkaufsstärksten Tage im Handel, auf die Straße“, sagt Mizgin Ciftci, Gewerkschaftssekretär von Verdi.

Die zentrale Kundgebung für Niedersachsen und Bremen findet in Hannover statt. „Neun von zehn Verkäuferinnen und Verkäufern im Handel beziehen nach 40 Jahren Arbeit eine Netto-Rente von weniger als 1.000 Euro. Es geht also auch darum, die Kollegen vor Altersarmut zu schützen“, sagt Ciftci. Verdi fordert für den Einzelhandel 2,50 Euro mehr die Stunde, bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die Arbeitgeber hätten bislang für 2023 nur eine Tariferhöhung von 1,04 Euro angeboten. Dies sei weniger als die Hälfte der Forderung. Nicht viel besser sehe es für die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel aus.

Arbeitgeber bleiben gelassen


Laut übereinstimmenden Medienberichten geht der Handelsverband Niedersachsen-Bremen davon aus, dass der Streik keine nennenswerten Auswirkungen haben werde. „Wir sind optimistisch, dass die Kunden ihre Weihnachtseinkäufe am 23. Dezember ungestört erledigen können", wird die Tarifbeauftragte Karin Schindler-Abbes zitiert. Schließlich seien nur fünf Prozent der Beschäftigten im Einzelhandel gewerkschaftlich organisiert.


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