Warnung vor Laubbläsern - Gefahr nicht nur für Tiere

Die lautstarken Geräte zerstörten Lebensräume, gefährdeten die Gesundheit und machten aus einem eigentlich wertvollen Naturmaterial ein Problem, meint der NABU.

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Symbolbild | Foto: NABU / Jan Piecha

Region. Wenn im Herbst das Laub fällt, greifen viele Gartenbesitzende wie selbstverständlich zum Laubbläser oder Laubsauger. Was praktisch klingt, hat jedoch einen hohen Preis – für die Natur, die Tierwelt und sogar für uns Menschen, meint der NABU Niedersachsen in einer Pressemitteilung. Die lautstarken Geräte zerstörten Lebensräume, gefährdeten die Gesundheit und machten aus einem eigentlich wertvollen Naturmaterial ein Problem.



„Laubbläser sind aus ökologischer Sicht ein Irrweg“, warnt Lamin Neffati, Pressesprecher des NABU Niedersachsen. „Sie töten Kleintiere, vernichten wertvollen Lebensraum und tragen zur Luftverschmutzung und Lärmbelastung bei.“

Im Gerät zerhäckselt


Viele Geräte erzeugen Luftgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern. Damit wirbeln sie nicht nur Laub auf, sondern reißen auch Insekten, Spinnen, Amphibien und andere Kleinstlebewesen mit – oft mit tödlichem Ausgang. Besonders fatal seien motorisierte Laubsauger mit integrierter Häckselfunktion, die die Tiere im Gerät regelrecht zerreißen würden.

Doch die Auswirkungen beschränkten sich nicht nur auf die Tierwelt. Laubbläser verursachten einen Lärmpegel von über 100 Dezibel – vergleichbar mit einem Presslufthammer. Das belaste nicht nur die Nerven der Nachbarschaft, sondern könne bei längerer Einwirkung auch das Gehör schädigen. Hinzu kämen aufgewirbelte Feinstäube, Pollen und Pilzsporen, die für Allergiker und Menschen mit Atemwegserkrankungen eine ernste Gefahr darstellten. Benzinbetriebene Modelle verschärften das Problem zusätzlich durch die Emission von Schadstoffen wie Kohlenmonoxid und Stickoxiden.

Laub einfach liegenlassen


Dabei gebe es eine einfache und umweltfreundliche Alternative: Das Laub einfach liegenlassen – zumindest an den richtigen Stellen. „Ein Laubhaufen unter Büschen oder auf Beeten wird schnell zu einem wertvollen Winterquartier für Igel, Käfer und Schmetterlingslarven“, erklärt Neffati. Auch der Boden profitiere: Laub schütze vor Austrocknung, Frost und Unkraut und verwandele sich im Frühjahr in nährstoffreichen Humus.

Lediglich auf Rasenflächen, Wegen und Terrassen solle das Laub entfernt werden – dort genüge jedoch ein Rechen oder ein Besen. Wer das gesammelte Laub dann noch mit etwas Totholz zu einem Haufen aufschichtet, schaffe ein kleines Paradies für viele bedrohte Tierarten.

„Laub ist kein Müll"


„Laub ist kein Müll, sondern ein kostbarer Teil des natürlichen Kreislaufs. Wer im Garten auf Laubbläser verzichtet, schützt die Artenvielfalt, verbessert die Luftqualität und tut der eigenen Gesundheit etwas Gutes“ schließt Neffati.

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