Warum heißt Silvester eigentlich Silvester?

regionalHeute.de hat einige Fakten zu den Ursprüngen des Festes rund um den Jahreswechsel zusammengetragen.

von


Symbolfoto
Symbolfoto | Foto: Pixabay

Region. Der heutige Sonntag ist der letzte Tag des Jahres. Vielerorts laufen die Vorbereitungen für die anstehende Silvesterparty. Um Mitternacht wird sich dann zugeprostet, ein gutes neues Jahr gewünscht und der ein oder andere Euro in Form von Rakete und Böller in die Luft geschossen. Doch warum heißt Silvester eigentlich Silvester? Seit wann gibt es überhaupt so etwas wie einen Jahreswechsel? Und woher kommt der Brauch, das neue Jahr mit einem Feuerwerk willkommen zu heißen?


Das Jahr in wiederkehrende Einheiten einzuteilen, war schon in der Antike verbreitet. Für unseren Kulturkreis liegen die Ursprünge im Römischen Reich. Hier wurde schon weit vor der christlichen Zeitrechnung das Jahr in zunächst zehn, später zwölf Monate eingeteilt. Im Jahr 153 v. Chr. wurde der Jahresanfang erstmals auf den 1. Januar gelegt (vormals 1. März), was damals dem Beginn der Amtsperiode der Konsuln entsprach. Doch war damit bei weitem das letzte Wort nicht gesprochen.

Namenstag eines Papstes


Der Einfluss der Kirche sorgte dafür, dass die christlichen Feiertage und hier ganz konkret Weihnachten ins Zentrum rückten. Erst mit der Einführung des gregorianischen Kalenders Ende des 16. Jahrhunderts wurde der letzte Tag des Jahrs dauerhaft auf den 31. Dezember festgelegt. Und hier kommt endlich auch Silvester ins Spiel. Denn der 31. Dezember war laut Heiligenkalender der römisch-katholischen Kirche seit 813 Namenstag des Papstes Silvester I., der am 31. Dezember 335 verstorben war. Seitdem ist der Name Silvester mit den Feierlichkeiten an diesem Tag verbunden.

Das Geburtsjahr von Silvester I. ist nicht überliefert. Er wurde um 284 zum Priester geweiht und am 31. Januar 314 zum Bischof von Rom, was gleichbedeutend mit der Papstwürde war. Silvester gilt als der erste Papst, der nicht mehr unter einer Verfolgung der Christen in Rom zu leiden hatte. In seine Amtszeit fällt die Hinwendung des Römischen Reichs unter Kaiser Konstantin dem Großen zum Christentum. Der Name Silvester bedeutet in etwa Waldmensch. Silvester ist Schutzpatron der Haustiere, was angesichts der Tatsache, dass gerade Haustiere in der heutigen Zeit an Silvester oft keine schöne Zeit verleben, nicht einer gewissen Ironie entbehrt.

Böse Geister vertreiben


Doch welchen Ursprung haben Böller und Raketen? Hier nimmt man an, dass dies auf heidnische Bräuche der europäischen Urvölker zurückgeht. Der 31. Dezember liegt genau in der Mitte der so genannten "Rauhnächte", die besonders lang und dunkel sind und um die sich viele Mythen ranken. Die alten Germanen glaubten, dass der Kriegsgott Wotan am 31. Dezember mit seinem Heer durch die Lüfte zieht. Um die Dunkelheit und die bösen Geister zu vertreiben, machte jeder so viel Lärm, wie er nur konnte. Zum Beispiel wurden Holzräder angezündet und brennend ins Tal gerollt.

Das eigentliche auf Schwarzpulver basierende Feuerwerk kam aber erst im 14. Jahrhundert durch arabische Händler nach Europa. Besonders in der Zeit des Barock gehörte es an den europäischen Höfen bald zur Tradition, bei Festen und Feierlichkeiten seine Gäste mit einem Feuerwerk zu unterhalten. Die eigentliche Feuerwerkstradition zu Silvester und anderen Anlässen für die breite Öffentlichkeit, setzte sich im 19. Jahrhundert durch. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen dann erste Feuerwerkskörper in den freien Verkauf, was den Beginn der privaten Böllerei bedeutete.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Kirche