Braunschweig. Mehr als 160 Teilnehmer folgten der Einladung des Regionalen Landesamts für Schule und Bildung (RLSB) Braunschweig und der Polizeidirektion Braunschweig zum Fachtag „Umgang mit Bedrohungslagen im Kontext Schule“. Ziel der Veranstaltung war es, Lehrkräfte, Schulleitungen und schulische Krisenteams darin zu unterstützen, in potenziellen Bedrohungssituationen besonnen, informiert und professionell zu handeln. Darüber berichtet das RLSB in einer Pressemitteilung.
In der Begrüßung betonten der Polizeipräsident der Polizeidirektion Braunschweig, Thomas Ring und der Behördenleiter des RLSB Braunschweig, Torsten Glaser die Bedeutung der engen Zusammenarbeit zwischen Schule und Polizei. „Schulen müssen heute mehr denn je lernen, mit Unsicherheit umzugehen, ohne Sicherheit preiszugeben. Dazu gehört, Bedrohungslagen realistisch einzuschätzen, Präventionsstrukturen zu verankern und im Ernstfall klar zu handeln“, so Glaser. „Wir müssen Schulen stärken – durch Wissen, Kooperation und Haltung.“
Prävention und Reaktionsfähigkeit
Auch Polizeipräsident Ring hob die bewährte Kooperation hervor: „Die Sicherheit von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften kann nur im Zusammenspiel aller beteiligten Institutionen gewährleistet werden. Unsere Zusammenarbeit mit dem Regionalen Landesamt ist ein Beispiel dafür, wie Prävention und Reaktionsfähigkeit Hand in Hand gehen.“
Das Fachprogramm umfasste Beiträge aus polizeilicher, schulpsychologischer und praktischer Sicht. Einleitend berichtete Schulleiter Stefan Lüttenberg (Gaußschule Braunschweig) aus der schulischen Praxis über den Umgang mit Bedrohungslagen. Vertreterinnen der Polizeiinspektionen Gifhorn und Salzgitter beleuchteten Täterpersönlichkeiten und Tatdynamiken, während Franz Mahncke (Leiter des Zentralen Kriminaldienstes der PI Braunschweig) den professionellen Umgang mit der Ankündigung von Straftaten an Schulen vorstellte.
Verhaltenshinweise im Akutfall
Weitere Schwerpunkte bildeten die Kommunikation mit der Polizei im Notfall, Verhaltenshinweise im Akutfall sowie die psychologische Einordnung und Unterstützungsmöglichkeiten durch die Schulpsychologie. Den Abschluss bildete ein Vortrag von Dr. Nils Böckler (LKA Niedersachsen – Präventionsstelle Politisch Motivierte Kriminalität), der die Schnittstellen zwischen Bedrohungsmanagement, Amokprävention und ideologischer Radikalisierung beleuchtete.
Mit dem Fachtag setzen das RLSB Braunschweig und die Polizeidirektion Braunschweig ihre enge Kooperation in der Präventionsarbeit fort. Ziel bleibt, Schulen als sichere Lernorte zu stärken – Orte, an denen pädagogisches Handeln und Sicherheitsbewusstsein selbstverständlich zusammengehören.

