Salzgitter. Der Wasserstoff Campus Salzgitter steht für die Forschung und Entwicklung von nachhaltigen Wasserstofftechnologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Gründung des Wasserstoff Campus Salzgitter e.V. am gestrigen Freitag markiere einen weiteren wichtigen Schritt in der Zusammenarbeit der Partner zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Das teilt das Fraunhofer-Institut für Schicht und Oberflaechentechnik in einer Pressemitteilung mit.
Im Juli 2019 trafen sich Vertreter aus Politik und Wirtschaft in Salzgitter, um mit vereinten Kräften die Transformation hin zu einem nachhaltigen Wirtschaften in der Region zu gestalten. Der Einsatz von grünem Wasserstoff stand von Beginn an im Fokus der Arbeiten. Die Gründungsmitglieder treiben seit mehreren Jahren in unterschiedlichen Anwendungen auf grünem Wasserstoff basierende Innovationen.
"Logischer Schritt für den Campus"
Unterstützt durch das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST entstand aus dieser Initiative ein Innovationsverbund, der seitdem unterschiedliche, sich ergänzende Aktivitäten und Projekte initiiert und umgesetzt hat: Forschung und Entwicklung im Bereich der Erzeugung, Speicherung und industrielle sowie mobile Nutzung von Wasserstoff. Zudem Bildungsangebote und Durchführung von Informationsveranstaltungen. Die Gründung des Wasserstoff Campus Salzgitter als Verein sei somit ein logischer Schritt für den Campus.
"Heute ist ein guter Tag für die Region. Durch die koordinierte Zusammenarbeit von Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kommune und Land Niedersachsen ist ein starkes Netzwerk entstanden. Der Campus wird nun zu einem Taktgeber der Wasserstoffwirtschaft in der gesamten Region", betonte Matthias Wunderling-Weilbier, Staatssekretär im Niedersächsischen Regionalministerium und erster Beirat des Vereins.
"Wirkung weit über die Stadtgrenzen hinaus"
"Der Wasserstoff Campus Salzgitter e.V. ist ein Leuchtturmprojekt, welches Wirkung weit über die Stadtgrenzen hinaus entfaltet. Er ist Keim- und Ideenzelle für die Entwicklung von Wasserstofftechnologien in Salzgitter und in unserer Region. Die Gründung des Vereins markiert einen weiteren wichtigen Meilenstein der Transformation und bringt nun alle Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik unter ein gemeinsames organisatorisches Dach", betonte Oberbürgermeister Frank Klingebiel und ergänzte: "Ich habe den in Gründung befindlichen Verein bereits bei mehreren Amtskolleginnen und Amtskollegen unserer Region sowie weiteren regionalen Akteuren der Wirtschaft und Wissenschaft bekannt gemacht und für einen Beitritt und eine aktive Mitarbeit geworben. Der Sitz des Vereines ist Salzgitter, sein Betätigungsfeld Salzgitter und unsere Region."
Der Wasserstoff Campus Salzgitter sei mehr als nur ein Forschungsstandort. Als lebendiges Netzwerk forciere er überregionale Zusammenarbeit und hebe Synergien hervor. In diesem Zusammenhang betont Michael Gensicke, Geschäftsführer der Robert Bosch Elektronik GmbH die Bedeutung der Vereinsarbeit: "Die Gründung des e.V. ist ein starkes Signal für die enge Verbindung zwischen Industrie, Forschung und Politik in unserer Region."
"Beitrag zur Erreichung der Klimaziele"
Die Projekte des Campus konzentrieren sich darauf, nachhaltige Wasserstofftechnologien zu entwickeln, um einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der Klimaziele in allen Sektoren zu leisten. Der Campus begann seine Reise mit drei wegweisenden Projekten: "Konzeptionierung einer regionalen Wasserstoffversorgung", "Oberflächenbehandlung für Wasserstofftanks aus Stahl" und "Fabriktransformation". Diese Projekte dienen nicht nur als Beweis für die Innovationskraft des Campus, sondern bieten auch konkrete Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft.
Neben der anwendungsorientieren Forschung ist die Weiterbildung von Fachkräften ein Schwerpunkt des Wasserstoff Campus Salzgitter. Prof. Dr.-Ing. Christoph Herrmann, Institutsleiter des Fraunhofer IST, Professor an der TU Braunschweig und erster Vorsitzender des Vereins unterstreicht die Bedeutung von Bildung und Innovation: "Der Wissenstransfer aus unseren Forschungsprojekten über unterschiedliche Weiterbildungsformate ist ein entscheidendes Element, um Fachkräfte auf Wasserstofftechnologien vorzubereiten. Mit unseren Bildungsprogrammen legen wir den Grundstein für die Umsetzung einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft."
So geht es weiter
Die Vereinsgründung als Wasserstoff Campus Salzgitter e.V. ebne den Weg für weiteres Wachstum und neue Partnerschaften. Der Verein sei zukünftig Anlaufstelle für Fragen rund um den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft. So würden unter anderem die Forschung zur Produktion von Brennstoffzellen und Elektrolyseuren sowie zur Umsetzung CO2-neutraler Fabriken weiter an Bedeutung gewinnen. Darüber hinaus müssten die unterschiedlichen Erzeugungs-, Import- und Nutzungsszenarien für grünen Wasserstoff fortlaufend untersucht sowie Innovationen technisch-wirtschaftlich und ökologisch bewertet werden. Auch gelte es nationale, europäische und internationale Partnerschaften im Sinne einer globalen Wasserstoffökonomie auszubauen.
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