Wasserstoffbusse aus Helmstedt? Investor will am Buschhaus produzieren

Das Oldenburger StartUp "Buses4future" will den Bus der Zukunft mit Wasserstoffantrieb bauen. Als ersten Produktionsstandort hat sich das Unternehmen das Gelände am Kraftwerk Buschhaus ausgesucht. Nach Willen von Mitgründer Dr. Hans Hermann Schreier sollen bereits im kommenden Jahr die ersten Busse aus der Halle rollen.

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Am Standort Buschhaus sollen zukünftig Wasserstoffbusse gebaut werden. Nur die Fördergelder müssen noch freigegeben werden.
Am Standort Buschhaus sollen zukünftig Wasserstoffbusse gebaut werden. Nur die Fördergelder müssen noch freigegeben werden. | Foto: privat

Helmstedt. Seit einigen Wochen ist nun auch der letzte Rest des Kohlekraftwerks Buschhaus vom Netz. Auch die Reserve wird nicht mehr vorgehalten. Die Zukunft des Standortes wird nun konkret: Das StartUp "Buses4Future" will schon ab dem kommenden Jahr Wasserstoffbusse in Buschhaus produzieren. Wie konkret die Planungen dafür sind und was das Projekt noch aufhalten könnte, hat Unternehmensgründer Dr. Hans Hermann Schreier im Interview mit regionalHeute.de erklärt.


Ausschlaggebend für die Auswahl Helmstedts als Standort, sei der Tipp eines Geschäftspartners gewesen, erzählt Schreier im Gespräch mit regionalHeute.de. "Wir fühlten uns von Anfang an gut aufgehoben", so der Gründer. Außerdem seien die versprochenen Fördergelder ein entscheidender Faktor gewesen. Auch wenn bereits Aufträge in der Pipeline seien, könne "Buses4Future" das angedachte Investitionsvolumen von etwa 14 Millionen Euro für die kommenden vier Jahre nicht ohne weiteres stemmen. Gelder aus Strukturhilfen und Kohlekommission erleichterten die Entscheidung.

Mittlerweile sei bereits eine Absichtserklärung abgegeben worden, in dem beschrieben sei, in welcher Halle die Produktion starten solle. Wenn alles gut geht, so Schreier, und die Fördergelder Ende des Jahres freigegeben werden, soll bis Mitte 2021 die erste Produktionsinsel stehen. Soll die Produktion zunächst nur auf kleine Mengen beschränkt sein, sollen mittelfristig bis zu 3.000 Arbeitsplätze entstehen. Diese Zahl ist laut Schreier allerdings erst einmal Zukunftsmusik. Laut Schreier kann pro produziertem Bus mit zwei Arbeitsplätzen gerechnet werden.

Buses4Future will in Zukunft Busse in Helmstedt herstellen. Die Gründer Dr. Hans Hermann Schreier, Susanne Schreier, Dr. Theo Hendricks und Jochem Huygem (von links) wollen ab dem nächsten Jahr am Buschhaus produzieren.
Buses4Future will in Zukunft Busse in Helmstedt herstellen. Die Gründer Dr. Hans Hermann Schreier, Susanne Schreier, Dr. Theo Hendricks und Jochem Huygem (von links) wollen ab dem nächsten Jahr am Buschhaus produzieren. Foto: Buses4Future


Gefüllte Auftragsbücher


Bei "Buses4Future" will man jedoch einen fliegenden Start hinlegen. Demnach seien die Auftragsbücher bereits gefüllt, es gebe bereits mehrere Auftraggeber, auch öffentliche, die ihre Busflotten auf Wasserstoff umstellen wollten. So sei das Land Nordrhein-Westfalen bereits in Kontakt mit dem StartUp. Ein Trend, der anhalten wird, glaubt Schreier. In den nächsten Jahren rechne das Unternehmen mit zunehmenden Aufträgen. Gerade in Verbindung mit einer geplanten Wasserstoffproduktion sei der Standort Buschhaus umso interessanter. In Zukunft wollten Schreier und seine Kollegen versuchen in Kontakt mit Volkswagen zu treten. Hier sei man bereits auf Terminsuche für Sondierungsgespräche.

Das Unternehmen, dessen Wurzeln in den Niederlanden liegen, sei froh den Standort Helmstedt gefunden zu haben. Aktuell sei der mittlerweile in Oldenburg ansässige Busbauer noch auf externe Produktion angewiesen, in Helmstedt solle die erste eigene Produktion entstehen. Dabei würde aktuell vor allem der deutschsprachige Markt bedient. Zukünftig wollen Schreier und seine Partner jedoch in den gesamten europäischen Markt einsteigen. In Helmstedt würden Wasserstoffbusse für den ganzen Kontinent gebaut werden. Und je mehr Busse gebaut würden, desto mehr Arbeitsplätze entstehen auch am Rand des Elms.


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